Markdaten: IT-Services

Gartner: Umsatz mit IT-Diensten weiterhin auf Wachstumskurs

14. Mai 2008, 7:09 Uhr | Bernd Reder

Wie das Leben so spielt: Kaum hat Hewlett-Packards CEO Mark Hurd ein Angebot in Höhe von 13,9 Milliarden Dollar für den IT-Service-Anbieter EDS abgegeben, bringt Gartner Marktzahlen zu diesem Bereich heraus. Im vergangenen Jahr wuchs der Umsatz mit EDV-Dienstleistungen um fast 11 Prozent auf 740 Milliarden Dollar.

Um 10,5 Prozent stieg 2007 der weltweite Umsatz mit IT-Services, so Gartner. Auch im ersten Quartal 2008 sendete dieser Markt keine Schwächesignale aus. »Viele Anbieter vermitteln ihren Kunden erfolgreich die Botschaft, dass das Auslagern von IT-Diensten auch in Zeiten Geld spart, in denen die wirtschaftliche Lage unsicher ist«, sagt Kathryn Hale, Analystin bei Gartner.

Im vergangenen Jahr buchten Firmen und Behörden externe IT-Dienstleistungen im Wert von fast 748 Milliarden Dollar. Bemerkenswert hoch war mit rund 599 Milliarden Dollar der Anteil von Anbietern, die nicht zu den Top 6 zählten. Dies belegt, dass sich in diesem Markt viele mittelgroße und kleine Unternehmen tummeln, darunter auch die deutschen Anbieter T-Systems (2007: rund 12 Milliarden Euro Umsatz) und Siemens IT Solution and Services (2007: 5,4 Milliarden Euro Umsatz).

Auch die viel beschworenen »Herausforderer« aus Indien zeigten 2007 (noch) nicht, welches Potenzial in ihnen schlummert. Zwar legten indische IT-Service-Firmen bezogen auf den Umsatz um 38 Prozent zu. Mit einem Anteil von insgesamt 4,1 Prozent am weltweiten Umsatz mit EDV-Dienstleistungen war ihr Stellenwert jedoch relativ gering. Die US-Anbieter kamen dagegen auf 55,4 Prozent des weltweiten Umsatzes.

IBM und Accenture legen zu

Unter den sechs größten Anbietern konnten nur Marktführer IBM und Accenture ihre Position ausbauen. EDS, das »Objekt der Begierde« von Hewlett-Packard, und HP selbst verloren leicht. CSC behauptete seine Position.

Der Zusammenschluss von HP und EDS hätte zur Folge, dass nach IBM eine klare Nummer zwei im Markt entstehen würde, mit einem Umsatz von zusammengerechnet etwa 39,4 Milliarden Dollar. Der Abstand zu IBM wäre trotzdem noch gewaltig.

Zu den großen Verlierern einer HP-EDS-Übernahme würden zweifellos diejenigen Anbieter gehören, die im Bereich 10 bis 18 Milliarden Dollar Umsatz angesiedelt sind. Darunter fallen Fujitsu, CSC und die genannten deutschen Anbieter. Eine weitere Konsolidierung des Marktes, Stichwort »Mergers and Acquisitions«, ist somit zu erwarten.


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