»Als gäbe es kein Morgen«

Geld wie nie zuvor für deutsche Startups

20. Mai 2021, 14:04 Uhr | Martin Fryba
Die Fahrer von Gorillas in Berlin bekämen kein ESOP/VSOP, keinen Bonus, wenn die nächste Finanzierungsrunde klappt, sagt Julian Riedlbauer von VC GP Bullhound. Daher: »Vergesst nicht, Tipps/Trinkgeld für die Fahrer zu geben! Für sie ist es hart, morgens bei nur 2 Grad Celsius auszuliefern, während ich auf dem Weg ins Büro aus meinem warmen Auto heraus dieses Bild geschossen habe«
© Julian Riedlbauer

2,2 Milliarden Euro Wagniskapital steckten Investoren allein im ersten Quartal in deutsche Startups. Immer noch wenig im Vergleich zu Großbritannien, aber ein klares Signal , das die Post-Corona-Ära für Gründer anbricht.

Das Pandemiejahr 2020 hat den sich abzeichnenden Gründerboom im Jahr davor zwar gebremst. Aber mit Jahresbeginn nun könnten rosige Zeiten für wagemutige Jungunternehmer anbrechen. Ventures haben die Geldschleusen geöffnet und noch nie so viel in Startups aus Deutschland investiert als im ersten Quartal 2021. In insgesamt 165 Finanzierungsrunden flossen 2,2 Milliarden Euro an junge Gründer, berichtet Datenanbieter Refinitiv. »Die Wirtschaft erholt sich und zuversichtliche Investoren in Deutschland und ganz Europa investieren Kapital in Startups, als gäbe es kein Morgen«, zitiert Reuters den für das Deutschland-Geschäft zuständigen Refinitiv-Manager Carl-Johan von Uexküll.


Die größte Beteiligung mit 245 Millionen Euro ging an den Lebensmitteldienst Gorillas, gefolgt von Flugtaxi-Spezialist Volocopter, der 200 Millionen einsammeln konnte. Global Founders Capital steckte zwischen Januar und März am meisten Geld in Startups, insgesamt 98 Millionen Euro. Dahinter folgten HTFG und HV Holtzbrinck Ventures.


Die positive Stimmung der Investoren spürten auch Gründer in anderen Ländern in Europa. Europaweit habe das Investitionsvolumen im ersten Quartal bei 11,7 Milliarden Euro gelegen – ein Plus von 128 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Vier Milliarden Euro erhielten Startup in Großbritannien, nach Frankreich flossen dem Reuters-Bericht zufolge 1,1 Milliarden.

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