Der Österreicher Dr. Georg Pölzl wird zum 1. Januar 2009 neuer Sprecher der Geschäftsführung von T-Mobile Deutschland. Der 51-jährige löst Philipp Humm ab, der nach Datenskandalen sein Amt bei dem Mobilfunk-Unternehmen niedergelegt hat.

Pölzl wird in seiner neuen Funktion als Sprecher der Geschäftsführung neben der Gesamtverantwortung für T-Mobile Deutschland die Ressorts Datenschutz, Recht und Compliance in seinem Bereich bündeln. Ähnlich wie im Konzernvorstand der Deutschen Telekom wird das Thema Datenschutz damit auch bei der deutschen Mobilfunktochter aufgewertet.

Das ist nach den Datenskandalen bei der Deutschen Telekom und T-Mobile auch bitter nötig. Vor einigen Wochen war bekannt geworden, dass T-Mobile im Jahr 2006 die Daten von rund 17 Millionen Kunden abhanden gekommen waren, der Hälfte des gesamten Kundenstamms.

Auch bei der Muttergesellschaft Deutsche Telekom AG werden immer wieder neue Details im Rahmen der Bespitzelung von Journalisten, Aufsichtsratsmitgliedern und Betriebsräten bekannt.

Pölzl war zuvor als Sonderbeauftragter des Vorstands der Deutschen Telekom für das Programm »Save for Service« verantwortlich. Davor leitete er neun Jahre lang die Geschäftsführung von T-Mobile Austria in Wien.

T-Mobile verweigert Kunden Information über Datenklau

Sein Vorgänger Philipp Humm, der das Amt als Sprecher der Geschäftsführung Anfang November aufgegeben hatte, bleibt im Konzern. Humm konzentriert sich auf die Führung des integrierten Vertriebs bei der Deutschen Telekom und ist neben seiner bisherigen Verantwortung für den Mobilfunk- und Festnetzvertrieb in Zukunft auch für die Integration des Geschäftskundenvertriebs zuständig.

Noch eine Anmerkung zum Datenskandal bei T-Mobile: Wie Spiegel Online vergangene Woche berichtete (hier der Link zum Beitrag), gibt der Service-Provider Kunden keine Auskunft darüber, ob sich auch ihre persönlichen Informationen unter den gestohlenen Datensätzen befinden.

Stattdessen wurden alle T-Mobile-Kunden pauschal über den Vorgang informiert. Zudem wurde ihnen eingeräumt, kostenlos ihre Mobiltelefonnummer zu wechseln.

Weiter gehende Informationen verweigert das Unternehmen laut Spiegel Online – ein Bruch des Versprechens von Telekom-Chef René Obermann, der mehr Transparenz versprochen hatte, so das Online-Magazin.