Server-Prozessoren: Itanium 2

Gerne 64-Bit-Computing - aber richtig

27. Januar 2009, 17:38 Uhr | Bernd Reder
Auf 64-Bit-Anwendungen spezialisiert: der Itanium-2-Prozessor von Intel.

Selbst bei kleineren Servern sind 64-Bit-Erweiterungen mittlerweile die Regel. Doch während diese im Grunde immer noch mit 32 Bit rechnen, protzen »echte« 64-Bit-Systeme mit massiver Rechenleistung, integrierten Virtualisierungs-Funktionen und Hochverfügbarkeit.

Die Integrity-Server-Familie von Hewlett-Packard: Die Systeme sind auch mit Itanium-CPUs erhältlich.
Die Integrity-Server-Familie von Hewlett-Packard: Die Systeme sind auch mit Itanium-CPUs erhältlich.

Die maximale Taktrate der Prozessoren ist auf den ersten Blick alles andere als spektakulär: nur 1,66 Gigahertz. Und dennoch dominieren Server mit Intels Itanium-2-CPUs den Markt für echte 64-Bit-Systeme. Deren klassische Einsatzgebiete sind beispielsweise der Betrieb großer Datenbanken oder Data Warehousing-Anwendungen, also Aufgaben, bei denen es auf eine hohe Rechenleistung ankommt. Wie passen niedrige Taktraten und hohe Anforderungen zusammen?

Die Lösung des Rätsels steckt nicht nur darin, dass Itanium-basierte Server über eine durchgehende 64-Bit-Architektur verfügen. Auch die im Vergleich zu anderen CPUs komplett unterschiedliche Methodik bei der Verarbeitung von Rechenaufträgen spielt eine erhebliche Rolle: x86-Prozessoren, etwa AMDs Opteron oder Intels Xeon, mit ihrer CISC-Architektur (Complex Instruction Set Computer) verarbeiten Befehle sequenziell. Dies bedeutet, dass alle anstehenden Aufträge »in der Schlange stehen« und warten müssen, bis die vorherigen Befehle verarbeitet sind.

Dagegen setzt Intel beim Itanium-Prozessor auf die parallele Verarbeitungsmethodik EPIC (Explicitly Parallel Instruction Computing): Damit kann die CPU mehrere Berechnungen zeitgleich ausführen. Darüber hinaus verfügen die aktuellen Itanium-Prozessoren der zweiten Generation über 24 MByte internen Cache, deutlich mehr als andere CPUs.

Ein weiterer Vorteil: Echtes 64-Bit-Computing hebt die Beschränkung auf 4 GByte direkt adressierbaren Arbeitsspeichers auf. Bis zu 1 TByte RAM kann direkt angesprochen werden, ein deutlicher Performance-Vorteil bei anspruchsvollen Anwendungen.

Die aktuelle Generation der Itanium-Prozessoren (»Montecito«) ist zudem Multi-Thread-fähig. Unter Multi-Threading versteht man das parallele Verarbeiten mehrerer Abläufe (Threads) in einem einzigen Programm. So ist beispielsweise ein Server mit Dual-Core-CPUs und Dual-Thread-Funktion in der Lage, vier Programmabläufe je Prozessor gleichzeitig zu verarbeiten.

Eine weitere Besonderheit des Itanium-Prozessors ist seine hohe Rechengenauigkeit. Um ähnlich exakte Ergebnisse mit x86-basierenden CPUs in der gleichen Zeit zu erreichen, müssten mehrere solcher Systeme parallel geschaltet werden.

Virtualisierung und Hochverfügbarkeit

Auch bei der Virtualisierung sind Itanium-basierte Systeme ganz vorne mit dabei: Unterstützung für Virtualisierungslösungen sind schon in den Chip integriert und ermöglichen damit sowohl eine Hardware- als auch Software-basierte Virtualisierung. Bei der Hardware-basierten Variante werden nur minimale Ressourcen benötigt, um die Aufteilung zu verwalten: Der sogenannte Overhead ist vernachlässigbar gering.

So steht Anwendern beispielsweise mit dem »HP Virtual Server Environment« zudem eine Lösung für die Installation und den Betrieb einer virtualisierten und automatisierten Infrastruktur zur Verfügung. Administratoren können mit derartigen Tools Itanium-basierte Systeme umfassend und unter einer einzigen Oberfläche verwalten, inklusive Partitionierung und Virtualisierung sowie automatisiertem Workload-Management.


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