Gigagut auch ohne Skype

28. Oktober 2008, 14:31 Uhr |

Siemens Gigaset S675 IP – Es muss nicht immer Skype sein, auch andere VoIP-Provider bieten guten und kostengünstigen Service. Und das Gigaset S675 IP ist das richtige Telefon dafür.

Skype-Fans gucken in die Röhre: das S675-IP unterstützt SIP, Skype nicht. Das ist schade, denn ein VoIP-Telefon mit der Funktionalität und Qualität dieses Gigasets findet man nur selten und im Skype-Umfeld … nun ja, dort ist ein komfortables Dual-Phone mit integriertem Anrufbeantworter schon lange überfällig. Aber an VoIP-Providern mangelt es ja nicht, und für die, die SIP unterstützen, ist das S675-IP eine exzellente Wahl.

Das S675-IP ist ein schnurloses Dual- oder Hybrid-Telefon. Das heißt, es unterstützt neben VoIP auch Anrufe über das normale öffentliche Telefonnetz. Dazu ist das Telefon natürlich mit beiden Anschlüssen zu verbinden. Voraussetzung für VoIP-Calls ist eine Registrierung bei einem Provider, beispielsweise 1&1, Freenet, Sipgate oder T-Online, und eine entsprechende VoIP-Konfiguration des Telefons. Das S675-IP erleichtert diese Konfiguration mit einem Installationsassistenten. Einzugeben ist lediglich der Provider, die eigene SIP-ID und das SIP-Passwort. Selbstverständlich unterstützt das Telefon auch Gigaset.net, womit noch nicht einmal mehr ein VoIP-Provider erforderlich ist: Telefon auspacken, an Breitband-Verbindung anschließen, telefonieren. Telefonate mit anderen Gigaset.net-Benutzern sind kostenlos.

Das Telefon kommt mit einem Handset, einer Basisstation und einer Ladestation. Die Basisstation verbindet der Benutzer über ein Standard-Ethernetkabel mit dem Router und über das mitgelieferte Telefonkabel mit dem Festnetzanschluss. Eine Basisstation unterstützt bis zu sechs Handsets, die sogar unterschiedliche VoIP-Provider nutzen können. Allerdings sind gleichzeitig nur maximal zwei VoIP- und ein Festnetz-Gespräch möglich. Die Reichweite des Handsets beträgt im Gebäude bis zu 50 Meter, außerhalb bis zu 300 Meter.

Das Handset sieht hochwertig aus und liegt gut in der Hand. Es besitzt ein hintergrundbeleuchtetes Farbdisplay mit einer Auflösung von 128 x 160 Pixel – guter Durchschnitt. Die Menüführung ist einfach. Wem die Konfiguration von Telefoneinstellungen über das relativ kleine Display und die Telefontasten trotzdem zu umständlich ist, der kann sich von einem Computer aus via Browser bei der Basisstation anmelden und auf diesem Weg alle wichtigen Einstellungen konfigurieren. Ein nettes Feature: Über die Web-Schnittstelle lassen sich auch bis zu 250 vCards importieren. Das Telefon speichert unter anderem pro Kontakt den Vornamen, den Nachnamen, bis zu drei Telefonnummern und die E-Mail-Adresse.

Ein besonderes Argument für das S675-IP ist dessen Unterstützung von HDSP. HDSP steht für High-Definition-Sound-Performance und soll natürlich die Klangqualität verbessern, indem es VoIP- und interne Gespräche mit 8 kHz an Stelle der sonst üblichen 4 kHz überträgt. Und tatsächlich war im Test die Stimme des Gesprächspartners deutlich klarer zu hören. Besonders deutlich wurde die Verbesserung beim Einschalten des Lautsprechers der Freisprecheinrichtung. Der Wermutstropfen dabei: Um in den Genuss der verbesserten Soundqualität zu gelangen, müssen beide Gesprächspartner ein HDSP unterstützendes Telefon benutzen. Das sind allgemein Telefone, die den DECT-Nachfolgestandard CAT-iq mit Wideband-Codec G.722 nutzen. Nach und nach werden wohl alle wichtigen Hersteller diesen neuen Standard verwenden.

Das S675-IP ist überdurchschnittlich gut ausgestattet und enthält sogar einen Anrufbeantworter, der bis zu 30 Minuten aufzeichnet, einen Raumalarm, der sich beispielsweise zur Baby-Überwachung eignet, sowie eine Kalender- und Weckfunktion. Ein weiteres Extra sind kostenlose Info-Dienste: der Screensaver des Telefons zeigt auf Wunsch Wettervorhersagen und RSS-Feeds an. Das S675 bietet darüber hinaus den Komfort der E-Mail-Benachrichtigung – es zeigt eingegangene Nachrichten mit Betreff, Zeit und Datum an, ohne dass der Benutzer zuvor sein E-Mail-Konto am PC öffnen muss.

Siemens gibt die Gesprächszeit mit bis zu zehn Stunden und die Standby-Zeit mit bis zu 180 Stunden an.

dj@networkcomputing.de


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