Internet in der Praxis

Größter (Online-)Wunsch der Amerikaner an Barack Obama: Marihuana freigeben

19. Januar 2009, 17:27 Uhr | Bernd Reder
Ob Barack Obama diesen Wunsch erfüllen wird? Den größten Zuspruch auf Change.gov findet derzeit die Idee, das Verbot von Marihuana aufzuheben.

Im Internet-Forum Change.gov können amerikanische Bürger dem designierten Präsidenten Barack Obama Vorschläge für eine bessere Politik unterbreiten. Andere User haben die Möglichkeit, Vorschläge zu kommentieren und zu unterstützen. Das kann allerdings zu merkwürdigen Resultaten führen ...

Die technische Grundlage von Change.gov bildet »Salesforce CRM Ideas« von Cloud-Computing-Spezialist Salesforce.com. Derzeit können US-Bürger auf dem Portal ihre Anregungen und Verbesserungsvorschläge zu zehn Themenfeldern abgeben, darunter Wirtschaft, Energie und Umweltschutz, Aus-/Weiterbildung, Außenpolitik und Gesundheitswesen.

Nicht verwunderlich ist, dass derzeit (19. Januar) die meisten Beiträge (11.800) zum Thema Wirtschaft eingegangen sind. Ebenfalls beliebt sind die Energie- und Umweltpolitik (5600) sowie Erziehung und Gesundheit (jeweils rund 5000).

In einem Video auf Change.gov spornt Valerie Jarret, die stellvertretende Vorsitzende des von Barack Obama und seinem Stellvertreter Joe Biden eingesetzten Transition-Teams die Bürger an: »Teilen Sie uns auf Change.gov Ihre Ideen mit, egal, ob es sich um Energie, Gesundheitswesen, oder die Verringerung der Abhängigkeit von ausländischen Ölvorkommen handelt. Sie entscheiden, was wichtig ist.« Es könne sogar sein, dass sich Mitglieder des Transition-Teams bei Lieferanten von Beiträgen meldeten, so Jarret.

Beiträgen lassen sich "upvoten"

Die Bürger können die Vorschläge anderer lesen und diejenigen unterstützen, die ihnen am besten gefallen. So steigen die besten Ideen automatisch bis an die Spitze der Liste auf. Die Top-Vorschläge sollen Obama nach der Amtseinführung als Briefing-Broschüre mit dem Titel »The Citizen’s Briefing Book« vorgelegt werden.

Das Portal auf Basis von Salesforce CRM Ideas wurde nach Angaben von Salesforce.com innerhalb von vier Wochen aufgesetzt. Ob und in welchem Maße sich der neue US-Präsident die »Weisheit der Vielen« zunutze machen wird, die sich in Change.gov widerspielt, sei dahin gestellt.

Dass Obama durchaus ein Freund des Internet ist und dessen Möglichkeiten rigoros ausschöpft, bewies er im Verlauf seines Wahlkampfs. So ließ er sich von Helfern Profile auf allen relevanten Web-Plattformen erstellen, darunter Twitter, Youtube und Facebook.

Zudem nutzte der das Internet respektive seine Web-Seite als »Spendensammelmaschine«. Pro Monat brachte ihm das rund 55 Millionen Dollar ein.


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