Der Preis für 10 GBit/s-Ethernet fällt weiter

Hochgeschwindigkeit für die breite Masse

26. Oktober 2006, 10:28 Uhr | Markus Reuter

Nach 1 GBit/s wechselt nun auch 10 GBit/s-Ethernet aus der High-End-Nische in den Massenmarkt. Preise von rund 2.000 Euro pro Port machen Kunden den Umstieg schmackhaft.

Mit dem Standard für 10-GBit/s- Ethernet haben die Netzwerkhersteller den kommenden Migrationsschritt im LAN vorgezeichnet. Eine vorhersehbare Entwicklung, hält die Technik doch die traditionelle Wachstumsformel von Ethernet ein – 10 Mal mehr Leistung auf der gleichen Kabelinfrastruktur. Um dem Wechsel Nachdruck zu verleihen, hat die IEEE das letzte fehlende Stück des 10-GBit/s-Standards Anfang September endgültig ratifiziert. Die 802.3an-Spezifikation legt 10 GBit/s über Kupferkabel des Typs »Cat6a« besser fest und überbrückt die gewohnten Distanzen von 100 Metern. Ein wichtiges Element im Migrationskonzept, hat der Kupferstandard für 1 GBit/s dem Vorgänger doch die Grundlage für den Durchbruch auf dem Massenmarkt gelegt. Erste Komponentenanbieter wie Solarflare haben bereits Chipsätze vorgestellt, die diese neue Spezifikation beherrschen. Erste Switches und Netzwerkkarten sind Anfang 2007 zu erwarten.

Die Hersteller Hewlett-Packard, Netgear und SMC sind fest überzeugt, dass 10-GBit/s-Ethernet nun auch für den Mittelstand interessant wird. Nicht nur wegen des jungen Kupferstandards, sondern auch über Glasfaser, die bereits Mitte 2002 spezifiziert wurde. Andreas Hausmann, Country Manager Germany der Procurve Division bei Hewlett- Packard, geht sogar davon aus, dass die Technik bereits ein Massenmarkt sei: »10 GBit/s-Ethernet ist aus technischer Sicht längst Commodity.«

Der Preis als Hebel

Die Hersteller sind überzeugt, dass auch ein mittelständisches Unternehmen diese enormen Bandbreiten im Core-Bereich seines Netzes brauchen wird. »Wir bemerken, dass dieses Thema gerade jetzt auch beim Mittelstand aktuell wird«, erklärte Markus Hies, Consulting System Engineer für Core Technologies bei Cisco. Das wichtigste Argument ist »ein attraktiver Preis«, wie Hausmann erklärt. Hewlett-Packard und SMC liefern mit rund 2.000 Euro derzeit den attraktivsten Pro- Port-Preis. »Der Kupferstandard 10GBASE-T wird den Preis noch weiter drücken«, erwartet Russell Stern, CEO bei Solarflare. »Die erste Generation der Chipsätze wird die 100 Meter wohl nicht erreichen «, befürchtet Hies. Es lohne sich daher, bei Kupferprodukten auf die 2. Generation zu warten, die wohl nicht vor 2008 verfügbar sein werde. Olaf Dupont, Account Manager VAR bei Netgear, sieht noch weitere Gründe für 10 GBit/s: »Wir sehen einen eindeutigen Trend zu Managed- GBit/s-Ports. Dies ist der am stärksten wachsende Ethernet-Markt.« »Wir haben seit etwa Mitte dieses Jahres mehr Managed-GBit/s- Ethernet- als Fast-Ethernet-Ports verkauft«, erläuterte Benedikt Nicolai, Key Account Manager Central Europe bei SMC.


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