Keine Rückkehr ins Büro erwünscht

Homeoffice in Corona-Zeiten bringt Mitarbeiter auf den Geschmack

23. April 2020, 13:30 Uhr | Daniel Dubsky
© karrastock - AdobeStock

Viele Mitarbeiter durften infolge der Corona-Krise erstmals von zu Hause arbeiten – und sind offenbar auf den Geschmack gekommen. Nur die wenigsten möchten laut einer Umfrage von Eset künftig wieder dauerhaft ins Büro zurückkehren.

Corona hat die Arbeitswelt massiv verändert, viele Mitarbeiter kamen erst durch die behördlich erlassenen Kontaktbeschränkungen dazu, von zu Hause aus zu arbeiten. Einer Umfrage im Auftrag von Eset zufolge sind derzeit 41 Prozent der Beschäftigten aus dem Heimbüro tätig – für fast 70 Prozent war das vor Corona nicht möglich. Dementsprechend überstürzt ging der Aufbruch ins Home Office vielerorts vonstatten. »Es mussten von einem Tag auf den anderen Infrastrukturen geschaffen werden, die es Mitarbeitern erlauben, in den eigenen vier Wänden zu arbeiten. Improvisieren stand auf der Tagesordnung. Das gilt es, für die Zukunft auf stabile Füße zu stellen«, mahnt Holger Suhl, Country Manager DACH bei Eset.

Nur 27 Prozent der Befragten haben von ihrem Arbeitgeber die vollständige für die Heimarbeit notwendige Technik erhalten und bekamen Verhaltensrichtlinien für die Tätigkeit zu Hause vorgegeben. 13 Prozent erhielten zwar die Ausstattung, aber keine Vorgaben zum Verhalten. 17 Prozent wurden teilweise mit Technik ausgestattet, aber nicht mit Richtlinien, und 12 Prozent mit Technik, jedoch nicht mit Richtlinien. Stattliche 30 Prozent erhielten keinerlei technische Ausstattung – knapp die Hälfte arbeitet mit privaten Geräten, während die andere Hälfte sich auf Tätigkeiten konzentriert, für die keine IT notwendig ist, unter Umständen bisher auch nur wenige oder keine Aufgaben am Computer erledigen musste.

Dass Firmen ihre Mitarbeiter nicht mit den notwendigen Geräten ausstatten und Vorgaben zum Umgang mit diesen und den Firmendaten mache, hält Suhl für »grob fahrlässig«. Dies gefährde die Datensicherheit und die Sicherheit des Unternehmensnetzwerks. »Im Schadensfall ist es zweifelhaft, ob zum Beispiel eine Cyberversicherung hier einspringt«, so der DACH-Chef von Eset.

Wie sich der Umgang der Unternehmen mit der Heimarbeit nach der Corona-Krise verändert, bleibt abzuwarten. Ihre Mitarbeiter jedenfalls sind auf den Geschmack gekommen und wollen, zumindest nicht dauerhaft, an den internen Arbeitsplatz zurückkehren. Nur 31 Prozent präferieren dies in der Eset-Umfrage. 29 Prozent wünschen sich zumindest einen Homeoffice-Tag pro Woche, 31 Prozent generelle Flexibilität zwischen Heim- und Büroarbeit und 8 Prozent votieren für den kompletten Umstieg auf Homeoffice. »Unternehmen, die vor Corona strikt gegen Homeoffice waren, werden zukünftig umdenken und ihren Mitarbeitern flexible Arbeitsmodelle einräumen müssen«, meint Suhl.

Obschon die meisten Befragten die Arbeit von zu Hause aus schätzen, so gibt es durchaus Dinge, die sie aus dem Büroalltag vermissen, zuvorderst die sozialen Kontakte (67 Prozent)  und die Trennung von Beruflichem und Privaten (43 Prozent). Aber auch die technische Ausstattung (35 Prozent) und die Büroatmosphäre (16 Prozent) geht dem einen oder anderen ab. Nur 12 Prozent sind der Meinung, sie würden rein gar nichts aus dem Büro vermissen.

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