Datacenter-Technik

HP-Forschungsprojekt: Rinder versorgen Rechenzentren mit Strom

4. Juni 2010, 16:28 Uhr | Bernd Reder
Mit der Energie lassen sich nicht nur Server, Storage-Systeme und Switches versorgen. Der Strom kann auch zur Kühlung des Rechenzentrums herangezogen werden.

Eine unkonventionelle Art, um Strom für Datacenter zu erzeugen, haben Forscher von Hewlett-Packard entwickelt. Sie haben berechnet, dass der Stalldung von 10.000 Kühen ausreicht, um Energie für 1000 Server zu liefern.

Für die IT-Industrie ist Umweltverträglichkeit ein Thema, das immer weiter an Bedeutung zunimmt. Das gilt vor allem für Rechenzentren, und dort speziell für den Stromverbrauch. Dank Strom sparender Server-Prozessoren und Technologien wie Virtualisierung hat sich die Effizienz vieler Datacenter mittlerweile deutlich erhöht.

Forscher der HP Labs von Hewlett-Packard haben nun im Rahmen eines Projekts ein Verfahren entwickelt, das die zwei Welten IT und Tierhaltung zusammenbringt – also »Green IT« im wahrsten Sinne des Wortes. Sie nutzen den Dung, den Rinder produzieren, um daraus Strom für Rechenzentren zu gewinnen.

Wie das funktioniert, beschreiben die fünf Experten in diesem White-Paper. Nach ihren Angaben produziert eine Milchkuh im Jahr rund 20 Tonnen Dung. Dieser lässt sich mithilfe eines anaeroben Gärverfahrens in Biogas umwandeln.

Brennstoffzellen oder Turbinen »füttern«

Dazu werden die Abfallprodukte der Tiere in einem geschlossenen Container von Mikroben zersetzt. Das dabei entstehende Biogas hat einen Anteil von etwa 60 bis 70 Prozent Methan.

Das Gas, das extrem umweltschädlich ist, lässt sich auf unterschiedliche Weise verwenden, etwa um Brennstoffzellen zu »betanken« oder Mikroturbinen anzutreiben. Auch ein Hubkolben-System kann mit Energie versorgt werden. Auf diese Weise lassen sich somit zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Das Methan wird verbrannt und somit unschädlich gemacht, und gleichzeitig fällt dadurch elektrische Energie für Server und Switches an.


  1. HP-Forschungsprojekt: Rinder versorgen Rechenzentren mit Strom
  2. Problem: Großfarmen sind selten

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