HP kauft WLAN-Hersteller Colubris Networks

Mit der Übernahme des Anbieters für Wireless-LAN-Infrastruktur Colubris Networks will Hewlett-Packard ihr Portfolio erweitern. Die Produkte von Colubris sollen in »ProCurve«-Lösungen integriert werden.

Die Reihe der eigenständigen, reinen WLAN-Hersteller schrumpft weiter. Er kürzlich übernahm Belden Trapeze Networks. Bereits vor geraumer Zeit kaufte Motorola Symbol, Cisco Airspace und Siemens-Enterprise-Communications Chantry. Nun also wird auch Colubris Networks geschluckt. HP Pro-Curve plant deren Portfolio vollständig zu integrieren.

Grund für den Kauf war für HP die Stärke von Colubris in bestimmten Branchen wie Hotelwesen, Transport, Gesundheitswesen, Fertigungsindustrie, Service-Provider und Bildung. So können Hotels mit der »Intelligent Mobility Solution« von Colubris etwa über den Hotel-Billing-Information-Center-Standard (Hobic) Hotel-Management-Systeme einbinden. Oder Service-Provider beziehungsweise Betreiber von Hotspots bieten darüber Subskriptions- und Refinanzierungsmodelle auf Basis von Werbeeinnahmen an.

Colubris verfügt über eine Wireless-LAN-Infrastruktur, deren Basis die »MultiService Controller« (MSC) sind. Sie überwachen und steuern die »Multiservice Access Points« (MAP). Dabei handelt es sich um eine dezentrale Wireless-Controller-Architektur: Dabei sind Data- und Control-Plane getrennt. Dies bedeutet, dass die Datenpakete nicht über den Controller fließen, sondern das Routing direkt in den MAPs erfolgt.

Colubris arbeitet mit Microsofts NAP (Network-Access-Protection) sowie Ciscos NAC (Network-Access-Protocol) zusammen und ist Mitglied der TNG (Trusted-Network-Group). Colubris hat auch ein WIDPS (Wireless-Intrusion-Detection-Prevention-System) integriert. Weiter berücksichtigt die Lösung PCI (Payment-Card-Industry), was wichtig für Anwendungen ist, die Kreditkartendaten verarbeiten.

Die Übernahme unterliegt laut HP bestimmten Bedingungen und soll bis zum Ende des HP-Fiskaljahres abgeschlossen sein.

Mit dem Kauf von Colubris geht die Konsolidierung auf dem Markt für Wireless-LAN-Infrastruktur weiter. Und vermutlich wird das Unternehmen nicht das letzte sein, das gekauft wird. Hier stehen Hersteller mit einem reinen Portfolio für WLAN-Infrastruktur unter einem hohen Druck. Sie müssen ihren Umsatz allein mit WLAN-Produkten machen. Gleichzeitig müssen Netzwerkhersteller ihr Portfolio auch im Bereich Funknetze erweitern, um etwa Gesamtlösungen anbieten zu können.