In Reichweite

28. Oktober 2008, 14:54 Uhr |

Buyer’s Guide: KVM-Switches – Ein Server in der Zweigstelle ist ausgefallen und muss repariert werden. Leider ist aber auch das Netzwerk unten und der Administrator sitzt 50 Kilometer entfernt in seinem Büro. Ein gutes KVM-System kann hier helfen.

So etwas kommt vor: Nach einer anstrengenden 50-Stunden-Woche hat man es sich gerade für einen ruhigen Samstag bequem gemacht, da summt der Pager. Das Netzwerk in der weit entfernten Zweigniederlassung ist komplett ausgefallen, eine Terminalsitzung funktioniert einfach nicht und die Angestellten knirschen mit den Zähnen.

Leider leben und sterben selbst die besten In-Band-Remote-Management-Werkzeuge mit dem Status des Netzwerks – ist es nicht verfügbar, bedeutet dies häufig, den Ort des Geschehens aufzusuchen. Hersteller werben für System-Management-Prozessoren als Weg, den Administratoren die vollständige Remote-Kontrolle über ihre Server zu geben. Sie entwickeln dafür sogar Standards wie Systems-Management-Architecture for Server-Hardware (SMASH) und Intelligent-Plattform-Management-Interface (IPMI). Aber dies sind alles nur teilweise Lösungen, denn sie taugen nichts, wenn der Zugriff auf das Netzwerk nicht mehr gegeben ist. Echte Out-of-Band-Management-(OBM-)Systeme können hingegen die Netzwerk-Downtime (und die Reisezeit des Administrators) reduzieren, indem sie unabhängig vom Netzwerkstatus den Remote-Zugriff auf Schlüsselsysteme erlauben. Zu OBM-Produkten zählen unter anderem KVM-over-IP-Systeme, Serial-Console-Server (SCSs) und intelligentes Remote-Power-Management.

Ursprünglich waren KVM-Systeme einfache Umschalter, die es Administratoren erlaubten, mehrere Systeme von einem einzelnen Standort aus zu steuern. Die heutigen digitalen KVM-over-IP-Switches nutzen Standard-Kategorie-5-Kabel in Kombination mit kleinen Adaptern, die KVM- und selbst USB-Ein-/Ausgaben ins IP-Protokoll konvertieren. Das befreit von den sperrigen Kabeln früherer KVM-Switch-Generationen und lässt KVM-IP-Signale über konventionelle Netzwerkhardware reisen.

KVM für OBM

Um zu sehen, wie KVM-IP aus der OBM-Perspektive arbeitet, untersuchte Network Computing stellvertretend für viele andere KVM-Switches anderer Hersteller einen 16-Port-DSR2030-KVM-over-IP-Switch von Avocent. Die DSR-Modelle unterstützen auf Web-Technik basierendes KVM-IP, intelligente Energieverteilung und serielles Konsolenmanagement für Zielgeräte. Für echte OBM-Applikationen offerieren diese Switches außerdem sicheren Modemzugriff auf die verwalteten Systeme. In seiner Grundausstattung bietet der DSR2030 eine lokale KVM-over-IP-Umschaltung zwischen Servern über eine direkt angeschlossene Monitor-Tastatur-Maus-Kombination. Remote-Ethernet-Benutzer greifen unter Verwendung der sicheren, internen Web-Schnittstelle des Switches oder der Dsview-3-Applikation auf den DSR2030 zu. Die Dsview-3-Applikation dient dem Management einer beliebig großen Anzahl von DSR-Switches.

Was mit der DSR-Serie vergleichbare Switches das Feld der reinen KVM-IP-Funktionalität verlassen und zu OBM-Lösungen werden lässt, ist deren Flexibilität. Der DSR2030, beispielsweise, verbindet sich über KVM/USB-Module direkt mit Servern und über separat mit Strom versorgte serielle Module mit seriellen Geräten. Viel wichtiger ist aber folgendes: Ist Netzwerk-Connectivity vorhanden, erfolgt der Zugriff auf alle diese Geräte über das Web. Bei einem Netzwerk-Totalausfall greift der Administrator über ein Modem und die Dsview-Software zu.


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