Internet Security Systems kauft Cobion. Der amerikanische Sicherheitsspezialist Internet Security Systems kauft sich mit der privat gehaltenen Cobion AG die Technologie für Content Security ein. Viele große Security-Anbieter planen, es ISS gleichzutun und Content-Sicherheit in ihre Produkte zu integrieren.

Internet Security Systems kauft Cobion

Die Kasseler Cobion AG hat sich auf Inhaltsfilterung und Spam-Abwehr spezialisiert. Es werden Produkte für Unternehmen und Privatanwender angeboten. Die ehemalige Biodata-Tochter ist den Amerikanern 26 Millionen Euro wert. ISS will die Cobion-Produkte nun in die eigene Produktfamilie, insbesondere die Proventia-Geräte, integrieren. Beispielsweise soll die ab dem zweiten Quartal 2004 erhältliche Security Appliance »Proventia M« neben Firewall, Anti-Virus und Intrusion Prevention System auch einen Webfilter und ein Anti-Spam Modul bieten. Der Anbieter macht damit nach einer technologischen Kreativpause wieder einen Schritt nach vorne. ISS will die Cobion-Einzelprodukte weiter vertreiben, auch wenn der Name mittelfristig verschwinden soll.

Für Partner soll sich nichts ändern

»Der Content-Security Markt konsolidiert sich«, erklärt Olaf Jacobi, Chief Sales Officer von Cobion, die Entscheidung für ISS, »und ISS hat weltweiten Zugang zu den Kunden, für die unsere Produkt interessant ist.« Die mit Risiko-Kapital finanzierte Cobion hat die »Orange-Box«-Produktfamilie als Content Filter für Mail- und Webverkehr sowie »Orange Box Reporter« im Programm. Auf Wunsch überwacht Cobion auch die Bild- und Textmarken seiner Kunden und findet Verfälschungen im Internet.

Stolz ist Cobion vor allem auf seine Technologie zur Inhaltsanalyse von Webseiten und der digitalen Bilderkennung. Ein Supercrawler durchforstet das Internet dabei automatisch nach Bildquellen, die dann in einer Datenbank abgelegt und indiziert werden. Cobion konnte so eine URL-Datenbank mit über 20 Millionen kategorisierten Webseiten aufbauen. Zahlreiche Mitbewerber verlassen sich dagegen überwiegend auf Stichwortlisten, die vielfach weniger treffsicher sind.

Mit dem hauseigenen Newsletter hat Cobion seine Partner bereits über den Verkauf informiert. Die Ansprechpartner bleiben, die Partner sollen in den Channel von ISS integriert werden: »Wir wollen keinen Partner verlieren«, beteuert Jacobi. Die Vertriebsstrategie soll daher auch vorerst unverändert bleiben. Denn »das erfolgreiche Partnernetzwerk war einer der entscheidenden Gründe für ISS, Cobion zu übernehmen«, heißt es im Newsletter. Die Betreuung der Projekte verbleibt bei den bisherigen Ansprechpartnern. Die Partner können für ihre Support-Anfragen weiterhin auf das Cobion-Support-Team zurückgreifen. Auch der Standort Kassel bleibt erhalten.

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