Green-IT: PCs

Kostenloses Tool: Ungenutzte Rechner automatisch abschalten

9. Februar 2009, 17:35 Uhr | Bernd Reder

Forscher an der Universität Liverpool haben eine kostenlose Software entwickelt, die nicht genutzt Rechner automatisch herunterfährt und damit Strom spart. Die Entwickler hatten zwar in erster Linie Systeme in Schulen und Unis im Auge. Aber auch für Firmen könnte das Programm durchaus interessant sein.

»Power Down« heißt die Software, die Mitarbeiter der University of Liverpool geschrieben haben. Das Prinzip ist relativ simpel: Das Programm wird auf den Rechnern installiert und registriert, wie lange ein System inaktiv ist. Ist das eine halbe Stunde lang der Fall, fährt Power Down den PC herunter.

Möchte ein User das nicht, etwa weil er über Nacht einen Rechenjob laufen lassen will, kann er Power Down deaktivieren.

Die Fachleute der Uni Liverpool haben am Beispiel der Universitätsbibliothek einmal durchgespielt, wie viel Geld sich mithilfe von Power Down sparen ließe: In den Bibliotheken sind 1600 Rechner vorhanden, die in der Regel 24 Stunden am Tag durchlaufen.

An die 13 kW werden "verbraten"

»Die Systeme werden aber nur etwa 40 Stunden in der Woche genutzt«, sagt Lisa Nelson, Mitarbeitern der IT-Abteilung der Universität. »Das heißt, von den 17 kW, die ein Rechner pro Woche verbraucht, werden 13 kW verschwendet.«

Alleine bei den 1600 Rechnern der Bibliotheken summiert sich das auf mehr als 20.000 kW pro Woche. Das ergibt bei Strompreisen in Großbritannien einen Betrag von rund 2400 Pfund oder umgerechnet 2630 Euro. Nicht berücksichtigt sind dabei die Kosten durch die Abwärme der Systeme, Stichwort Kühlung beziehungsweise Klimatisierung der Räume, in denen die Geräte stehen.

Mithilfe von Power Down wurden an der Universität Liverpool mittlerweile PC-Leerlaufzeiten in Höhe von 24 Millionen Stunden entdeckt. Inzwischen setzen auch andere Hochschulen die Software ein.

Auch für Unternehmen tauglich

Power Down eignet sich nach Ansicht seiner »Väter« allerdings auch für den Einsatz in Unternehmen und Behörden. Auch dort würden Mitarbeiter ihre Rechner oft nicht herunterfahren, wenn sie an Meetings teilnehmen oder einen Termin außer Haus haben.

Allerdings dürfte das »Durchlaufenlassen« von PCs dort nicht im selben Maßstab auftreten wie in öffentlichen Einrichtungen. Dennoch dürfte sich mithilfe von Power Down auch in Firmen der eine oder andere Euro sparen lassen.

Power Down besteht aus zwei Batch-Files und zwei Utilities. Alle Komponenten sind kostenlos verfügbar. Die beiden Tools stammen übrigens von Systinternals, einer Firma, die Microsoft übernommen hat.

Hier der Link zur Web-Seite der Uni Liverpool mit Details und Download-Links zu Power Down.


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