Systemhaus Bechtle steigert Gewinn und Umsatz

Krise zieht an Bechtle (noch) vorbei

6. Februar 2009, 6:53 Uhr | Martin Fryba
Bechtle-Chef Thomas Olemotz trägt die Last eines erfolgsverwöhnten Systemhauses

Befürchtungen, ein schwaches Jahresendgeschäft könnten die Bilanz verhageln, sind nicht eingetroffen: Das Systemhaus Bechtle ist mit dem Dezembergeschäft sehr zufrieden. Umsatz und vor allem der Gewinn für 2008 übertrafen das Vorjahr. Der Weg nach Osteuropa ist frei.

Bechtle veröffentlicht heute Eckdaten für das Geschäftsjahr 2008. Demnach legte der Systemhausriese beim Umsatz vier Prozent auf 1,43 Milliarden Euro zu. Das Ergebnis vor Steuern kletterte erwartungsgemäß um eine auf 60 Millionen Euro. »Ein schöner Erfolg«, kommentiert der neue Bechtle-CEO Thomas Olemotz. »Angesichts der gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind wir sehr zufrieden«.

Vier Prozent mehr Umsatz: Für ein stark vom Preisverfall betroffenes Systemhaus, das neben Dienstleistungen vor allem über seine E-Commerce-Plattformen europaweit Hard- und Software ausschließlich an Firmenkunden vertreibt, ist das ein respektables Ergebnis. Dass Bechtle auch das Vorsteuerergebnis nochmals steigern konnte, belegt einmal mehr die »schwäbisch-bechtlesche« Gesetzmäßigkeit der kontinuierlichen Ertragssteigerung. Sie macht es dem Nachfolger des langjährigen Bechtle-Chefs Ralf Klenk aber auch nicht gerade leicht.

Thomas Olemotz, vor kurzem noch für Finanzen zuständig, muss das Kunststück wiederholen, was seinen Vorgängern im Amt bislang immer gelang: In die Expansion des dezentral aufgestellten Systemhauses investieren und gleichzeitig die Erträge weiter steigern. Trotz hoher Kosten für eine neue Managementebene, mit der Bechtle vor rund zwei Jahren den behutsamen Umbau des Milliardenunternehmens gestartet hatte, und dem Ausbau des E-Commerce in neue europäische Länder, konnten die Neckarsulmer das Vorsteuerergebnis Jahr für Jahr verbessern.

Bechtle-Vorstand im CRN-Interview

Der neue Bechtle-Chef Thomas Olemotz (links) arbeitet seit zwei Jahren Tür an Tür mit Ralf Klenk, der Bechtle Mitte April endgültig verlassen wird.
Ralf Klenk: »Der Wechsel an der Spitze bei Bechtle ist überhaupt nicht außergewöhnlich«
Thomas Olemotz: »Eine Revolution findet nicht statt. Bechtle muss man evolutorisch weiterentwickeln«

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  2. Olemotz kann aus dem Vollen schöpfen

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