Wahlkampf mittels Twitter

Lazy Friday: Was deutsche Politiker dem Wähler »zwitschern«

17. September 2009, 12:48 Uhr | Bernd Reder
Facebook ja, Twitter nein: Kanzlerin Angela Merkel mag nicht "zwitschern".

Eigentlich ist der Messaging-Service Twitter ein Albtraum für alle Politiker. Diese Herrschaften haben bekanntlich soooo viel zu sagen, und nun sollen sie ihre ach so wichtigen Botschaften in lächerlichen 140 Zeichen zusammenfassen. Wir haben uns auf die Suche nach deutschen Politikern gemacht, die sich auf dieses Wagnis einlassen.

Hat mit über 4000 Followern die CDU/CSU zumindest bei Twitter abgehängt: Frank-Walter Steinmeier, Kanzlerkandidat der SPD.
Hat mit über 4000 Followern die CDU/CSU zumindest bei Twitter abgehängt: Frank-Walter Steinmeier, Kanzlerkandidat der SPD.

Twitter polarisiert so wie das Münchner Oktoberfest: Die einen hassen den Micro-Blogging-Dienst und qualifizieren die 140 Zeichen langen Nachrichten als pubertäres Gestammel ab, die anderen lieben dieses neue Medium.

Für Politiker, die eher auf Aussagen von epischer Breite geeicht sind, müsste Twitter daher eigentlich ein Folterinstrument sein. Doch weit gefehlt, wie unsere kleine Übersicht zeigt. Wer »in« sein will, geht auch mit 140-Zeichen-News auf Wählerfang.

Die Kanzlerin verweigert

Ein kurzer Suchlauf auf Twitter fördert eine ganze Reihe von »Angela Merkels« zutage. Da ist vom »Original« die Rede, oder ein von einer biologisch abbaubaren Version der Kanzlerin. Leider ist die echte Angie auf der Zwitscher-Plattform nicht zu finden. Vermutlich verträgt sich twittern nicht mit der staatstragenden Rolle als Bundeskanzlerin.

Immerhin: Auf Facebook zeigt Frau Merkel, was sie draufhat (hier der Link zu ihrem Profil). Allerdings ist das Angebot etwas dröge: Öffentliche Rede auf dem Jakobsplatz in Nürnberg, öffentliche Rede auf dem Markt in Schwerin et cetera.

Der Follower-King Frank-Walter

Sagenhaft: Mehr als 4300 Follower! Und das bei der Ausstrahlung! SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier ist damit der Quoten-King unter den twitternden Politikern.

Allerdings hinterlässt der stressige Wahlkampf auch bei F_W seine Spuren: Der letzte Beitrag stammt vom 24. August. Wohl keine Zeit mehr fürs Twittern, was? Da bleibt nur der Appell: Nicht aufgeben, Frank-Walter. Mach es nicht so wie Kollege Seehofer.


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