Schulen und Behörden investieren

LED pusht Beamer-Markt

9. September 2009, 6:09 Uhr | Nadine Kasszian

Der Beamer-Markt entwickelt sich stabil. Die Nachfrage wird vor allem von der Politik getrieben: Schulen und Behörden investieren endlich in ihre IT-Ausstattung. Die LED-Technologie erfährt einen Hype. Die Technologie steckt zwar noch in den Kinderschuhen, bietet aber in Zukunft ein großes Potenzial.

Ungerade Jahre sind schlechte Jahre für das Beamer-Geschäft. Auch in 2009 gab es keine Fußball-Großereignisse, die dem Projektorenabsatz mit Public Viewing und Heimkino auf die Sprünge helfen konnten. Hinzu kommt eine Wirtschaftskrise, die dazu führt, dass Unternehmen bei Investitionen auf die Bremse treten. »Die Nachfrage nach Beamern ist im ersten Halbjahr deutlich geringer als noch im Vorjahr ausgefallen«, erklärt Christoph Dassau, Director Product Management CEG bei Ingram Micro, gegenüber Computer Reseller News. »Aufgrund des Preisverfalls wirkte sich die nachlassende Nachfrage noch drastischer auf den Umsatz aus«, so Dassau weiter. Doch immerhin prognostiziert das Marktforschungsunternehmen Isuppli für 2009 weltweit ein leichtes Wachstum gegenüber 2008 (siehe Grafik). Und tatsächlich scheint die Beamer-Nachfrage seit Beginn des dritten Quartals wieder anzuziehen. »Jetzt sind wieder Projekte in der Pipeline – wir sehen Licht am Ende des Tunnels«, berichtet Lutz Hardge, General Manager Sales Central Europe von NEC.

Investitionsstau löst sich

Unternehmen sind immer noch vorsichtig mit Investitionen – für die meisten Hersteller ist es schwierig abzusehen, ob sich diese Situation noch in diesem Jahr verbessert, oder ob man auf 2010 hoffen muss. Der Grund für den steigenden Beamer-Absatz im dritten Quartal liegt in der Investitionsfreudigkeit der öffentlichen Hand. »Der Gesamtmarkt ist hinter den Erwartungen zurückgeblieben aber der Education-Markt boomt«, ist auch NEC-Manager Hardge überzeugt. Mit den Konjunkturpaketen I und II investiert die Bundesregierung in Aufschwung und Wachstum. Längst überfällige Investitionen in die technische Ausstattung von Schulen werden nicht mehr auf die lange Bank geschoben, sondern endlich umgesetzt. Auf diese Weise kommen die Gelder indirekt auch in der IT-Branche an. Während in vielen Ländern schon seit einiger Zeit an so genannten White-Boards multimedial unterrichtet wird, haben sich die deutschen Bildungseinrichtungen bislang an ihren Schiefertafeln festgehalten. »Der niederländische Markt für White Boards ist dreimal so groß wie der deutsche und das obwohl Deutschland ein viel größeres Potenzial hat«, bestätigt Hardge im Gespräch mit Computer Reseller News. Dieser Investitionsstau löst sich jetzt. An diesem Aufschwung können auch IT-Reseller partizipieren. Im Rahmen der aktuellen Studie der CRN-Marktforschung »Channeltracks« gaben rund 46 Prozent der befragten Reseller an, dass sie keine Beamer und Projektoren verkaufen.

Schulen statten sich zumeist jedoch nicht nur mit einer Beamer-Lösung, sondern auch mit Notebooks, PCs und Zubehör aus. Reseller können hier punkten, indem sie eine komplette Lösung anbieten, die zum Beispiel auch den Anschluss in ein Netzwerk vorsieht. Außerdem ist es wichtig, Service-Leistungen mitzuliefern. Laut Michael Mlecko, Sales Manager DACH von Viewsonic, kann der IT-Fachhandel sich durch das Angebot von Beamern und Beamer-Beratungskompetenz, Neukunden erschließen, die er mit seinem konventionellen Angebot bisher nicht erreichen konnte. Zudem können Reseller mit Projektoren bei ihrer bestehenden Klientel Zusatzgeschäft generieren. »Die wichtigste Voraussetzung dafür ist jedoch, ein fundiertes Beamer-Know-how und entsprechend geschulte Mitarbeiter«, sagt Mlecko. Bislang vertreiben viele Hersteller ihre Beamer jedoch noch zu einem größeren Anteil über die AV-Händler. »Wenn die Installationen beratungsintensiver sind, kommt stärker der AV-Handel zum Zuge«, erklärt zum Beispiel Lutz Hardge von NEC. Doch auch IT-Reseller entdecken das Thema immer mehr für sich. Sobald es beispielsweise Meeting-Räume in Unternehmen gibt, ist Bedarf für Beamer, die ins Netzwerk eingebunden werden müssen, vorhanden. Zudem kann der Händler den Kunden mit Leinwänden, Ersatzlampen, Splittern und anderem Zubehör versorgen. Laut Isuppli haben die technologischen Fortschritte dazu geführt, dass die Projektoren mobiler geworden sind und eine stärkere Lichtleistung aufweisen. Außerdem sind die Geräte inzwischen bezahlbar und deshalb in fast jedem Unternehmen zum Standard geworden. Um dieses Geschäft profitabel weiterzuführen, ist es wichtig, preiswerte Lösungen anzubieten, die genau auf die Bedürfnisse der Endkunden abgestimmt sind. Konsumenten kaufen die Projektoren vor allem bei Etailern und Retailern. Die meisten Hersteller konzentrieren sich allerdings auf das B-to-B-Segment.


  1. LED pusht Beamer-Markt
  2. LED-Technologie wird auch im B-to-B-Geschäft eine Rolle spielen

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