Lieferkette unter Kontrolle

4. Mai 2006, 0:00 Uhr |

Lieferkette unter Kontrolle. Wenn die Abläufe in der Lieferkette nach festgelegten Regeln ausgeführt werden, dann lassen sich unvorhergesehene Ereignisse unmittelbar ­registrieren und die Planungen anpassen.

Lieferkette unter Kontrolle

Geschwindigkeit ist Trumpf bei Herstellern und Zulieferern im Automotive-Bereich und in vergleichbaren Unternehmen der Fertigungsindustrie. Das führt in Zeiten von Just-in-Time-Produktion und Outsourcing zu deutlich mehr Transporten an immer mehr Zielorte und bedarf folglich einer ausgeklügelten Logistik. Dennoch ist die durchgängige Kommunikation zwischen Lieferanten, Herstellern und Händlern im Rahmen des Supply Chain Managements (SCM) noch nicht überall die Regel.
Aktuelle Studien, zum Beispiel von dem Beratungshaus KPMG Consulting, machen drei für das SCM typische Problembereiche aus. Erstens werden logistische Prozesse jenseits der Unternehmensgrenzen sehr schnell enorm komplex, da die Anzahl der Verflechtungen mit anderen Supply-Chain-Teilnehmern ansteigt. Zweitens sind die unternehmensübergreifenden Prozesse aufgrund der vorhandenen Informationsbarrieren nicht transparent. Drittens verändern sich Supply-Chain-Prozesse sehr schnell, was bei den Teilnehmern der Kette zu Anpassungsschwierigkeiten führt.
Supply-Chain-Objekte werden heute zwar über die ganze Lieferkette hinweg verfolgt, jedoch mit unterschiedlichsten Werkzeugen und Systemen. Das heißt, die Planungszyklen entlang der Lieferkette sind nicht durchgängig synchronisiert und Annahmen bestimmen noch größtenteils die Planung. Redundante Prozessschritte und zeitaufwändige manuelle Dateneingaben sind die Folge. Veränderungen und Verzögerungen werden oft erst sehr spät erkannt und lassen sich nur mit hohem Aufwand wieder beseitigen oder ausgleichen. Um dies bereits im Ansatz zu verhindern, sind schnelles Handeln und eine übergreifende Kommunikation der einzelnen Glieder der Lieferkette unerlässlich.

Ereignisse zeitnah ­verfolgen
Die notwendige Übersicht und Reaktionsfähigkeit lässt sich mit einem integrierten Supply Chain Event Management (SCEM) erreichen. SCEM hilft dabei, über heterogene IT-Systeme und Unternehmensgrenzen hinweg unmittelbar auf Ereignisse in der Lieferkette zu reagieren. Treten Abweichungen in den Abläufen auf, ist es wichtig, dass Alarmmeldungen sich nicht stufenweise verbreiten, sondern sofort allen bekannt sind. Daher führt SCEM Abläufe nach vordefinierten Regeln aus, indem etwa betroffene Personen und Systeme umgehend informiert werden. Es lassen sich unvorhergesehene Einflüsse entlang des logistischen Ablaufs zeitnah verfolgen und die Planungen bei Bedarf rechtzeitig umstellen. Zu diesem Zweck kommuniziert eine SCEM-Software direkt mit den Planungs- und Terminierungssystemen und stellt fest, inwieweit einzelne Verzögerungen oder Abweichungen den Terminplan beeinträchtigen. Die dafür notwendige unternehmensübergreifende Zusammenarbeit wird durch ein systemgestütztes Netzwerk gefördert. Dabei überwacht SCEM die komplette Lieferkette und ermöglicht es, die Planungs- und Steuerungsprozesse durchgängig zu synchronisieren.

Beratung kann helfen
Um ein SCEM-System im Unternehmen zu implementieren und die Potentiale auszuschöpfen, kann ein Partner helfen, falls das erforderliche Know-how nicht im Haus ist oder personelle Engpässe ­bestehen. Es sind sowohl Strategie- und Prozess- als auch IT-Wissen vonnöten. Stärken in den einzelnen Bereichen haben viele Dienstleister. Ein durchgän­giger Beratungsansatz, der alle drei Kompetenzbereiche in gleicher Weise abdeckt, ist eher selten. Das Beratungshaus Mieschke Hofmann und Partner (MHP) etwa bildet Unternehmensziele über eine Balanced Scorecard ab, entwickelt auf dieser Basis Supply-Chain-Konzepte für die Unternehmen und unterstützt bei der Umsetzung.    Rainer Kühlwein leitet bei der Management- und IT-Beratung Mieschke
Hofmann und Partner (MHP) in Freiberg am Neckar das Competence Center
SCM/Logistik.


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