Linux auf mobilen Endgeräten

20. Oktober 2005, 0:00 Uhr |
2600 Mitarbeiter arbeiten in der Zentrale des LVM in Münster. Foto: LVM

Linux auf mobilen Endgeräten. Der Landwirtschaftliche Versicherungsverein Münster setzt Linux auf 8500 mobilen Endgeräten ein. Die Mitarbeiter können übers Netz auf zahlreiche eigenentwickelte Anwendungen in der Zentrale zugreifen.

Linux auf mobilen Endgeräten

Linux gehört für den Landwirtschaftlichen Versicherungsverein Münster (LVM) a.G. schon seit dem Jahr 2000 zur Einsatzrealität. Es läuft vorerst auf den zentralen Servern sowie in Form einer eigenentwickelten Linux-Version für die PCs in Münster und in den Agen­turen. Später ist auch der Einsatz auf den mobilen Thinkpads der Außendienstler geplant. Mittlerweile hält das kommerzielle Linux auch auf den insgesamt 8500 Endgeräten Einzug. Der LVM mit rund drei Millionen Kunden hat damit die Basis für eine effiziente Vernetzung mit allen Agenturen und mobilen Mitarbeitern sowie in der Zentrale für eine immer aktuelle Datenhaltung gelegt.
»Die eigenentwickelte Linux-Version auf den Clients war mit der Zeit immer komplexer und damit betriebs- und war­tungsaufwändiger geworden«, unterstreicht Matthias Strelow, Pro-jektleiter Linux und Windows beim LVM. »2005 wollten wir deshalb auch auf den Clients zu einem kommerziellen Linux wechseln.«
Die Strategie des LVM in einem
hart umkämpften Versicherungsmarkt besteht darin, über eine starke Vor-
Ort-Präsenz und gestützt durch einen stets aktuellen zentralen Datenbestand alle Kunden schnell und professionell
zu bedienen. »Alle Mitarbeiter sollen mit einer Stimme zu unseren Kunden sprechen«, so der Projektleiter. Rund 3000 PCs, dazu 5500 mobile Thinkpads sind deshalb beim LVM im Einsatz.
»Der Funktionsumfang auf den ­Geräten, den unsere Mitarbeiter für ein effektives Arbeiten brauchen, ist mit der Zeit gewachsen«, registriert Strelow. Die Funktionen werden über zentralisierte Serverumgebungen bereitgestellt. Ihre Vielfalt wächst, weil immer mehr J2EE-Versicherungsanwendungen entwickelt werden, von der Textverarbeitung und dem Angebotswesen über die Vertragsbearbeitung und CRM (Cus­tomer Relationship Management) bis hin zur Schadenregulierung. Der Live-Zugriff der stationären wie mobilen Mit­arbeiter auf stets aktuelle Kunden-, Versicherungs- und Vertragsdaten schließt doppelte Vorgänge und Anwendungen aus. »Für den LVM sind das erhebliche Qualitäts- und Einsparungsfaktoren«, sagt Strelow.

Gründliche Tests
»Letztlich sprachen dieselben Erwägungen für Linux wie vier Jahre zuvor«, fasst Alfred Isenbeck, Abteilungsleiter DV-Infrastruktur beim LVM, zusammen:
- keine doppelte Client-Infrastruktur,
- keine Abhängigkeit von einem bestimmten Hersteller,
- Einblick in den gesamten Code für notwendige Weiterentwicklungen,
- Zusatzprogramme ohne Aufpreis wie Web-Browser, 3270-Terminalemulation für den zentralen IBM-Host sowie grafische GNOME-Oberfläche,
- professioneller und kostengünstiger Support, der auch die Zusatzsoftware einschließt,
- automatischer Patch-Update im Hintergrund als Teil des Red-Hat-Support.
Das Open Source Assurance-Programm von Red Hat war für all das ­eine zu­sätzliche Absicherung. Isenbeck: »Damit werden wir die Linux-Software auf ­unseren Servern und Clients auch dann weiter nutzen können, wenn es später zu Patentstreitigkeiten kommen sollte.«


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