Eine neue Kategorie von Miniaturrechnern will Marvell Technology hoffähig machen: den Plugtop-PC. Die Mini-Systeme mit einem Prozessor von ARM im Format einer Zigarettenschachtel sollen zunächst zu Hause zum Zuge kommen, als Home-PC.

Marvell Technology hat ein Entwickler-Kit für Plugtops bereitgestellt. Es kostet rund 100 Dollar und basiert auf einem ARM-Prozessor mit 1,2 GHz Taktfrequenz. Nach Vorstellung des Prozessor- und Halbleiterherstellers sollen die Miniatur-Systeme dem Benutzer den Zugang zu einem Heim-Netzwerk ermöglichen, etwa um Multimedia-Inhalte wie Videos anzusehen.

Das Entwickler-Kit namens »Sheeva Plug« besteht aus der ARM-CPU und jeweils 512 MByte Flash- und DRAM-Speicher. Als Betriebssysteme sind vier Linux-Distributionen vorgesehen: Ubuntu, Debian, Gentoo und Fedora. Für den Anschluss ans Netz und an andere Geräte stehen Gigabit-Ethernet und USB 2.0 zur Verfügung.

Laut Marvell lässt sich ein Plugtop mit einer Spezial-Appliance vergleichen, wie sie im Security- und Netzwerksektor bereits häufig zu finden sind, etwa zum Schutz von E-Mails oder als Storage-System.

Erste Plugtops auf dem Markt

Zu den Unternehmen, die bereits einen Plugtop auf Basis des Marvell-Kits herausgebracht haben, zählt Cloud Engines. Das »Popoplug«-System der US-Firma kostet an die 100 Dollar und verbindet eine externe Festplatte mit dem Internet.

Weitere Einsatzgebiete von Plugtops sind unter anderem die Kopplung von Mobiltelefonen mit einem Home- oder Büronetzwerk oder das Einbinden von Geräten in LANs und ins Internet, die eigentlich nicht dafür vorgesehen sind. Dazu zählen USB-Speichersticks oder Multimedia-Player.

Noch ein Hinweis: Auch Hersteller von Netbook wie etwa Asus zielen in dieselbe Richtung wie Marvell. Asus beispielsweise zeigt auf der CeBIT ein EeePC Keyboard, eine Tastatur mit 5-Zoll-Display und integriertem Mini-PC auf Basis vom Intels Atom-Prozessor (siehe unseren Bericht zum EeePC-Notebook und den CeBIT-Vorstellungen von Asus).