Retailkette Media Markt sucht neues Agenturmodell

Media Markt trennt sich von Werbeagentur

12. Januar 2011, 10:56 Uhr | Matthias Hell
Media Markt-COO Michael Rook will den Retailer neu ausrichten

Die Retailkette Media Markt beendet ihre Zusammenarbeit mit der Werbeagentur Kempertrautmann zur Jahresmitte. Der Grund sei nicht etwa Unzufriedenheit über die Kampagnen mit Mario Barth und Olli Dittrich, sondern eine geplante strategische Neuausrichtung.

Seit Herbst 2004 hat die Berliner Agentur Kempertrautmann die Werbekampagnen für Media Markt in den Bereichen TV, Funk, Print, Online und Out-of-Home verantwortet und dabei unter anderem mit den Werbestars Olli Dittrich und Mario Barth für Aufsehen gesorgt. Nun verkündet die Retailkette für Mitte des Jahres die Beendigung der Zusammenarbeit mit der Werbeagentur: »Wir bedanken uns bei Kempertrautmann für die gute Zusammenarbeit und die Erfolge, die wir in den letzten Jahren gemeinsam erzielt haben«, erklärt Michael Rook, Vorsitzender der Geschäftsführung der Media Markt Management GmbH.

Hintergrund für den Agenturwechsel sei daher auch keine Unzufriedenheit mit den bisherigen Kampagnen, sondern die geplante Neuausrichtung von Media Markt in Richtung Multichannel: »Unser Anspruch als Nummer Eins ist es, den Kunden dort zu erreichen, wo er es von uns erwartet. Künftig suchen wir einen Partner, der unsere Marke intensiv in Richtung Multichannel begleitet«, so Rook. Im Rahmen der Neuausrichtung werde die Retailkette unterschiedliche Agentur-Modelle prüfen.

Die Ankündigung der neuen Werbestrategie ist ein erster Hinweis darauf, dass das Online-Comeback des Retailers auf dem deutschen Heimatmarkt näher rückt. Ursprünglich war der Wiedereinstieg von Media Markt in den Onlinehandel bereits für 2010 geplant. Nach wenig überzeugenden Erfahrungen auf den Testmärkten Österreich und Holland kam es allerdings zu einer Verschiebung des Zeitplans – eine Fehlentwicklung, die auch zum Abgang des früheren Media Saturn-Chefs Roland Weise geführt haben soll (CRN berichtete). Zusätzliche Aktualität erhält das Thema Etail für MSH durch den enttäuschenden Verlauf des zurückliegenden Weihnachtsgeschäft: Gemäß gestern veröffentlichten vorläufigen Zahlen stagnierte der Umsatz der Metro-Töchter auf Vorjahresniveau.


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