Russlands Angiff auf die Ukraine

Metro trifft Krieg besonders schwer

25. Februar 2022, 10:18 Uhr | Martin Fryba
Kiew, 24.Februar 2022: Menschen stehen in einer Schlange vor einem Lebensmittelladen in der Hauptstadt der Ukraine. Russische Truppen haben den erwarteten Angriff auf die Ukraine gestartet
© dpa

10.000 Mitarbeiter und 93 Filialen in Russland, 3.400 Beschäftigte in 26 Märkten in der Ukraine, Geschäftsvolumen über drei Milliarden Euro: Der Krieg im Osten Europas stellt den Handelskonzern Metro vor gewaltige Herausforderungen. Telekom-Chef Höttges entschuldigt sich für einen "Fehler".

Die Metro hat auf den Kriegsausbruch in der Ukraine am Donnerstag sofort reagiert und landesweit vorerst 16 von insgesamt 26 Filialen geschlossen, darunter alle Läden in der Ostukraine und in der unter Beschuss liegenden Hafenstadt Mariupol. Mitarbeiter und ihre Familien seien evakuiert und in Landesteile verbracht worden, die Metro vor Ort noch als sicher einschätzt. „Unsere Sorge gilt insbesondere unseren 3.400 Mitarbeitern und ihren Familien, sowie unseren zahlreichen Kunden, Lieferanten und Geschäftspartnern in der Ukraine. Wir beobachten die Lage weiter und werden jeweils angemessen reagieren“, zitiert PR Online einen Metro-Sprecher. Man beobachte die Lage laufend und „werden jeweils angemessen reagieren“.

Das Geschäftsvolumen mit Russland und der Ukraine beträgt für die Metro mehr als drei Milliarden Euro. Beide Länder haben im letzten Geschäftsjahr einen Anteil von knapp 13 Prozent zum Gesamtumsatz von 24,8 Milliarden Euro beigetragen. In Russland, wo Metro mit 93 Filialen und rund 10.000 Mitarbeitern 2,5 Kunden bedient, dürfte das Geschäft unter den von der EU beschlossenen Handelssanktionen leiden. Bei Metro in Russland kaufen vor allen selbstständige Unternehmer aus der Gastronomie und dem Handel ein. Viele Lebensmittelzulieferer produzieren vor Ort und beliefern Metro. Der russische Mittelstand verliert einen wichtigen Handelspartner.

Die Lage für die Metro in der Ukraine ist zur Stunde unübersichtlich, wie es in den beiden wichtigen Auslandsmärkten Russland und der Ukraine für den Düsseldorfer Konzern weitergeht, kann niemand vorhersagen. Die Aktien der Metro brachen gestern um sechs Prozent ein, heute Vormittag geht es im Xetra-Handel nochmal um über einen Prozentpunk runter.

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