IT-Firmen

Motorolas Netzwerksparte wird aufgeteilt

28. Juli 2008, 18:01 Uhr | Bernd Reder

Der Handy- und Netzwerkhersteller Motorola steht vor einer weitreichenden Reorganisation: Die Sparte »Home and Network Mobility« wird voraussichtlich aufgeteilt; andere Unternehmensteile stehen vor dem Verkauf.

Nach einem Bericht der US-Wirtschaftszeitung Wall Street Journal geht aus einer internen Mitteilung an die Motorola-Mitarbeiter hervor, dass die Sparte Home and Network Mobility aufgeteilt wird.

Dieser Bereich ist der zweitgrößte von Motorola. Im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres erzielte er einen Umsatz von 2,4 Milliarden Dollar. Die Sparte ist für Netzwerktechnik zuständig und beliefert sowohl Kabel-TV-Firmen als auch Mobilfunkfirmen sowie Service-Provider, die Funktechniken wie Wimax einsetzen.

Künftig soll ein Geschäftsbereich Settop-Boxen anbieten und Ausrüstung, die für die Übermittlung von Sprache und Videos über IP-Netze notwendig ist. Ein weiterer Teilbereich werde mobile Datenkommunikationslösungen wie Wimax vermarkten. Ein drittes Segment soll Produkte für die Mobilfunk-Infrastruktur anbieten.

Trennung in zwei Bereiche im März beschlossen

Bereits im März dieses Jahres hatte Motorola eine Aufspaltung in einen Geschäftskundenbereich und in die Handysparte angekündigt. Damit wollte der Konzern vor allem das defizitäre Mobiltelefongeschäft vom Rest des Unternehmens trennen.

Der Mobiltelefonbereich war zwar im vergangenen Geschäftsjahr mit 19 Milliarden Dollar Umsatz die stärkste Sparte. Sie fuhr jedoch 1,2 Milliarden Dollar Verlust ein.

Die weitere Aufteilung soll nun den Weg frei machen für eine komplette Auflösung des Unternehmensverbundes. Die einzelnen Häppchen könnten dann separat verkauft oder an die Börse gebracht werden. Dies ist eine der Hauptforderungen des Investors Carl Icahn, der – ähnlich wie im Fall von Yahoo – eine Filetierung von Motorola betreibt.


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