Das Thema Multichannel beschäftigt die Retailer. Auf der Suche nach der richtigen Strategie unterscheiden sich die Mitbewerber jedoch stark. Während Media-Saturn das Online-Geschäft massiv antreibt, beobachtet die Flächenmarkt-Konkurrenz das Geschehen mit Argus-Augen und stellt sich die Frage, wieviel Multichannel überhaupt sein muss.
Das Retail-Geschäft hat sich durch das Thema Multichannel verändert. Laut einer repräsentativen Umfrage von KPMG wachsen stationärer und Internet-Handel weiter zusammen. Knapp 75 Prozent der Befragten glaubt, dass gerade Elektrogeräte vorrangig im Internet gekauft werden. Auf der anderen Seite schätzt aber fast die Hälfte der Befragten, Waren im Geschäft vor Ort abholen zu können. Dort spielt der stationäre Handel seine Vorteile bei Beratung, Warenpräsentation vor Ort und sofortige Verfügbarkeit aus. Aktuell befinden sich alle Retailer auf Expansionskurs. So plant die MSH-Gruppe dieses Jahr mit rund zwanzig Neueröffnungen. Auch Expert hat 22 neue Filialen in Planung. Dabei betont ein Sprecher des Expert-Vorstands: »Uns geht es nicht um ›Wachstum um des Wachstums Willen‹ oder bloße Angriffe auf den Wettbewerb, sondern ausschließlich um eine gesunde Expansion.« Eine ähnliche Strategie verfolgt auch Electronic Partner. »Neue und bestehende Medimax-Flächenmärkte prüfen wir angemessen kritisch, so dass wir unser Vertriebsnetz schrittweise ausbauen. Unsere Devise lautet nicht Wachstum um jeden Preis, sondern mit Augenmaß und klaren Zielen«, erläutert Jörg Ehmer, Vorstandssprecher von Electronic Partner. Neben der Flächenerweiterung durch Neueröffnungen gehört bei Mitbewerber Euronics auch das Thema Standortsicherung zur Tagesordnung.