Auf die eigenen Einstellungen achten

Nach SchülerVZ: Xing-Nutzer machen es Google zu einfach

21. Oktober 2009, 14:54 Uhr | Werner Veith
Deaktiviert ein Xing-Nutzer die Einstellung »Mein Profil darf in Suchmaschinen auffindbar sein.«, dann sollte Google keinen Zugriff mehr auf seine Daten haben.

Nach den Vorfällen bei »SchülerVZ« ist auch Xing aufgeschreckt: Ein automatisches Abgreifen von Profilen durch Xing-Nutzer sei nicht möglich. Allerdings haben viele ihre Einstellungen so, dass Fremde auch einfach über Google an persönliche Daten kommen.

Der Fall »SchülerVZ« hat die Web-2.0-Community aufgeschreckt. Was dort möglich war, kann theoretisch auch bei jedem anderen Social-Network passieren. Außer dieses ergreift Maßnahmen, dass ein automatischen Auslesen einer Vielzahl von Kontakt verwehrt wird. Auch Xing hat sich Gedanken gemacht, und in einem Blogeintrag zu Wort gemeldet. »Xing trifft natürlich Maßnahmen, um dies zu verhindern«, so Christian Burtchen von Xing. Dabei bezieht er sich auf das Crawling von Daten durch ein Xing-Mitglied, das sich angemeldet hat. Allerdings gibt es da noch das Problem. Sind die Einstellungen für die Privatsphäre nicht entsprechend, dann finden auch Web-Crawler wie Google die Daten sehr schnell. Das automatische Abgreifen erledigt in diesem Fall Google.

Wie einfach dies geht, bemängelt auch der Blogger Peter Schenk. Schließlich lässt sich sehr schnell, eine Abfrage starten, die eine Vielzahl von Daten zu Tage bringt. Möglich wird dies durch eine Einstellung in Privatsphäre-Option von Xing: »Mein Profil darf in Suchmaschinen auffindbar sein.« Genauso kritisch ist aber auch eine andere Einstellung: »Mein Profil darf auch für Nicht-Mitglieder abrufbar sein.« Diese beiden sollten auf jeden Fall deaktiviert werden, wenn der Nutzer nicht will, dass seine persönlichen Daten durchs Netz geistern.

Bei Xing lässt sich relativ detailliert einstellen, welche Daten ein Kontakt sehen darf. Trotzdem finden sich auch bei einer Google-Abfrage persönliche Daten wie Telefonnummern. Hier sind allerdings die jeweiligen Xing-Anwender nicht ganz unschuldig. Sie stellen etwa auch Telefonnummern in ihren persönlichen Lebenslauf, und nicht (nur) in die dafür vorgesehenen Felder. Sind die eigenen Kontaktdaten für Suchmaschinen freigeschaltet, findet eine Google-Suche natürlich auch alle Xing-Einträge, in denen sich etwa im Lebenslauf Telefonnummern finden.

Da stellt sich natürlich die Frage, ob dies Absicht oder Unwissenheit ist. Schink kommt zu der Forderung, dass sich Social-Networks hier anders verhalten müssten und sich von so viel Freizügigkeit gegenüber Suchmaschinen verabschieden sollten.


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