Digitalisierung bringt frischen Wind

Neue Geschäftsmodelle und Services im Handel

13. November 2019, 11:23 Uhr | Natalie Lauer
© magele-picture - AdobeStock

Die Digitalisierung hat jedem zweiten Unternehmen neue Produkte oder Dienstleistungen beschert. Jedoch folgen nur vier von zehn Händlern einer Strategie für die Bewältigung des digitalen Wandels.

Die Digitalisierung hat neuen Schwung in den Handel gebracht und sowohl im Online-Geschäft als auch offline jede Menge neue Ansätze in Sachen Service hervorgebracht. Daneben hat sie auch einige neue mögliche Geschäftsmodelle hervorgebracht. Ihr ist es zu verdanken, dass 53 Prozent der Handelsunternehmen in Deutschland vollkommen neuartige Produkte beziehungsweise Dienstleistungen in ihrem Portfolio haben. Ebenso hat sich ein Wandel beim Service vollzogen. Sechs von zehn Unternehmen (63 Prozent) eröffnen ihren Kunden die Möglichkeit, eine lückenlose und kanalübergreifende Kommunikation zu betreiben. 41 Prozent der befragten Handelsunternehmen gehen bedingt durch die Digitalisierung von einem signifikanten Anstieg des Umsatzes aus.

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Bitkom Studie Digitalisierung
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Zu diesen Erkenntnissen kam der Digitalverband Bitkom im Zuge einer Umfrage von 504 stationär und online tätigen Groß- und Einzelhändlern in Deutschland. Der Umfrage zufolge verzeichnen 56 Prozent der Befragten infolge der Digitalisierung einen Kundenzuwachs. Ein Drittel (36 Prozent) gelang es, ins Ausland zu expandieren.

»Die Ansprüche der Kunden haben sich mit der Digitalisierung massiv verändert – nicht nur beim Online-Shopping, sondern auch in stationären Ladengeschäften, wo zunehmend smarte und digitale Services erwartet werden. Wichtig ist, dass der Handel mit diesen Erwartungen Schritt hält«, bemerkt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. »Viele Unternehmen haben diese Notwendigkeit bereits erkannt. Händler, die bislang noch nicht aktiv wurden, sollten ihr Geschäftsmodell jetzt dringend auf den digitalen Prüfstand stellen. Dadurch werden die Unternehmen nicht nur serviceorientierter, sie bleiben vor allem wettbewerbsfähig – auch international.« Immerhin gehen vier von zehn Unternehmen (40 Prozent) einer zentralen Strategie für die Digitalisierung ihres Unternehmens nach. Immerhin weisen 30 Prozent eine digitale Strategie in einzelnen Unternehmensbereichen auf. Und 27 Prozent haben keine Strategie für den digitalen Wandel in ihrem Unternehmen. »Digitalisierung erfordert finanzielle und personelle Anstrengungen, aber es lohnt sich«, so Rohleder.

Einige holen sich für die Entwicklung ihrer Strategie für die Digitalisierung ihres Unternehmens Hilfe von Profis. So hat rund jedes zweite Unternehmen (51 Prozent), das ganz oder teilweise einer Digitalisierungsstrategie nachgeht, diese in Zusammenarbeit mit mittelständischen oder großen IT-Unternehmen ausgeklügelt. Etwas weniger (41 Prozent) haben hierfür externe Berater, etwa von Unternehmensberatungen oder der Industrie- und Handelskammer zu Rate gezogen. Lediglich jeder dritte Händler (32 Prozent) hat seine Digitalstrategie in Kooperation mit seinen hauseigenen Mitarbeitern, wie einem Chief Digital Officer, entwickelt.

 

Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverband Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 504 Händler – online wie offline – im Groß- und Einzelhandel in Deutschland telefonisch befragt. Die Umfrage ist repräsentativ.


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