Mobile Rechner und Smartphones

Nokia erwägt Einstieg ins Geschäft mit Notebooks

26. Februar 2009, 12:11 Uhr | Bernd Reder
Vorbild Asus: Auch Nokia erwägt, mobileRechner wie den EeePC 901 in sein Produktsortiment aufzunehmen.

In einem Interview mit einer finnischen TV-Station hat Nokias Chief Executive Officer Olli-Pekka Kallasvuo bestätigt, dass der Handy-Hersteller mit einem Einstieg in das Geschäft mit Notebooks liebäugelt.

»Wir prüfen diese Option sehr intensiv«, so Kallasvuo in einem Internet mit dem Fernsehsender YLE am Mittwoch. Damit bestätige der Nokia-Chef zumindest teilweise Gerüchte, die seit dem vergangenen Jahr die Runde machen. Demnach erwägt Nokia, eigene mobile Rechner auf den Markt zu bringen.

Der Grund für diese Überlegungen ist laut Kallasvuo, dass die Trennungslinie zwischen mobilen Geräten, spezielle Smartphones, und Notebooks immer durchlässiger wird. Verschärft wird dies durch die neue Generation ultramobiler Netbooks, etwa den Aspire One von Acer oder die EeePC-Familie von Asus.

Diese Mini-Rechner sind häufig mit einem UMTS-Funkmodul ausgestattet. Der Nutzer kann somit sowohl über ein kabelgestütztes Netz als auch über Wireless-LANs und Mobilfunknetze auf das Internet zugreifen.

Das beste Beispiel für einen Rechnerhersteller, der erfolgreich ins Geschäft mit Handys eingestiegen ist, dürfte allerdings Apple sein. Das iPhone verkaufte sich laut IDC im vergangenen Jahr in Westeuropa rund 4,4 Millionen Mal. Mit einem Marktanteil von 2,3 Prozent rangierte Apple in der Rangliste der Mobiltelefonhersteller 2008 auf Platz sechs.

Rechnerhersteller bringen Mobiltelefone heraus

Hinzu kommt, dass sowohl Asus als auch Acer Nokia auf dessen ureigenem Terrain Konkurrenz machen. So kündigte Acer Anfang Februar auf dem Mobile World Congress an, dass der taiwanesische Konzern in diesem Jahr acht Mobiltelefone lancieren möchte (siehe unseren Bericht).

Auch Asus bietet mit der P-Serie und der M-Reihe zwei Mobiltelefonfamilien an. Zudem bringen immer mehr Anbieter aus China Mobiltelefone auf den Markt, etwa ZTE und Huawei, die beiden größten Netzausrüster des Landes. Das verstärkt den Druck auf Nokia, speziell im Segment der preisgünstigen Modelle für Entwicklungsländer.

Details zu den Plänen von Nokia gab der CEO des Unternehmens nicht preis. Einen eher halbherzigen Versuch mit einem mobilen Rechner machte das Unternehmen bereits mit dem Nokia 770 Internet Tablet. Zu einem Renner entwickelte sich dieses Gerät allerdings nicht.


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