Google Street View Deutschland

Nur 244.000 Widersprüche gegen Google Street View

21. Oktober 2010, 10:27 Uhr | Lars Bube
Der Widerstand gegen Google Street View fiel deutlich gringer aus, als erwartet. (Bild: aus Street View)

Nachdem die offizielle Frist für Widersprüche vor dem Start von Street View Deutschland vorbei ist, muss Google jetzt nach eigenen Angaben 244.237 Widersprüche von Hauseigentümern und Mietern bearbeiten, die ihr Gebäude ausgepixelt haben wollen. Künftige Widersprüche werden erst nach dem Start des Dienstes umgesetzt.

In seinem Blog gibt Google ungewohnt offen an, dass sich bis Ende der Vorab-Widerspruchsfrist gegen Street View am Freitag insgesamt genau 244.237 Personen gegen die Veröffentlichung der Fotos ihrer Wohnungen und Häuser ausgesprochen haben. Das entspricht weniger als drei Prozent der betroffenen Haushalte. Wenn diese Fälle abgearbeitet sind, kann der Dienst Ende des Jahres für vorerst 20 Städte in Deutschland an den Start gehen. Google hat extra 200 Mitarbeiter eingestellt, die sich jetzt in Handarbeit um die Anträge und die Löschung der betroffenen Gebäude auf den jeweils betroffenen Bildern der Straßenzüge kümmern.

Damit haben deutlich weniger Bürger der Veröffentlichung Widersprochen als erwartet, nachdem sich in Umfragen der Medien meist um die 50 Prozent gegen die Abbildung ihrer Häuser ausgesprochen hatten. Ob sie dabei allerdings die Nachbesserungen bei der Datenschutzpolitik und Informationspolitik seitens Google beruhigt haben, oder ob die Betroffenen lediglich den Aufwand des Onlineformulars gescheut haben, bleibt fraglich. Manch einem dürfte jedenfalls bei genauer Betrachtung der von Google für die Widersprüche eingesammelten Daten auch aufgegangen sein, dass eine Abbildung der Hausfassade unter Umständen das kleinere Übel sein könnte. Darüber hinaus sind Einsprüche per Brief auch weiterhin möglich, jedoch werden diese erst nach dem Start des Dienstes bearbeitet und umgesetzt.

Laut Googles Analysen kamen rund zwei Drittel der eingereichten Widersprüche über das eigens eingerichtete Online-Formular, dessen Laufzeit nach zahlreichen Protesten auf acht Wochen verlängert worden war (siehe: Google verdoppelt Einspruchsfrist). Es ist davon auszugehen, dass den Widersprüchen in den meisten Fällen stattgegeben werden kann und die betroffenen Immobilien somit in den Bildern der Straßenansichten von Street View durch eine unscharfe Verpixelung unkenntlich gemacht werden. Doch gibt es laut Google-Produktmanager Andreas Türk auch einige Problemfälle: »Allerdings lässt sich bei derartigen Prozessen nicht garantieren, dass jeder Antrag, der uns erreicht hat, auch vollständig bearbeitet werden kann«. So seien manche Briefe etwa so undeutlich geschrieben, dass eine eindeutige Identifizierung der Gebäude nicht möglich sei.


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