Prozessoren für Netbooks

Nvidia will angeblich x86-Prozessor für Netbooks herausbringen

6. März 2009, 10:14 Uhr | Bernd Reder
Für mobile Internet-Geräte hat Nvidia die "Tegra"-Chips entwickelt, eineKombination aus CPU und Grafikprozessor.

Derzeit sind preisgünstige Mini-Notebooks, sprich Netbooks, ein Renner. Das hat beim Grafik-Chip-Spezialisten Nvidia Überlegungen hochkommen lassen, einen Prozessor für diese Geräteklasse zu entwickeln.

Die Marktforscher von IDC erwarten 2009 ein zweistelliges Plus, was die Absatzzahlen von Netbooks betrifft. Die abgespeckten Notebooks profitieren davon, dass wegen der Wirtschaftskrise viele Anwender weniger Geld für mobile Rechner ausgeben möchten.

Mit Preisen von etwa 400 Euro sind Netbooks etwa 200 bis 400 Euro günstigster als »ausgewachsene« Notebooks. Offenkundig sind viele potenzielle Nutzer dafür bereit, dafür erhebliche Abstriche in puncto Leistungsfähigkeit hinzunehmen.

In den meisten Netbook kommen derzeit »Atom«-Prozessoren von Intel zum Einsatz. Nun erwägt auch der Chip-Hersteller Nvidia, vor allem bekannt für Grafikprozessoren und Chipsets für PCs und Notebooks, eine x86-CPU-Linie für Netbooks zu entwickeln.

»Tegra« für mobile Geräte

Mit dem Tegra 600 und Tegra APX hat Nvidia bereit zwei Prozessoren für mobile Geräte wie Smartphones und mobile Internet-Geräte (Mobile Internet Devices) entwickelt. Bei der Tegra-Reihe handelt es sich um »Computer-on-a-Chip« - eine Kombination aus einer ARM-CPU und Grafikprozessor.

Einen ähnlichen Ansatz könnte Nvidia bei einer Version für Netbooks verfolgen: Grafik und CPU in eine Komponente zu packen und als System-on-Chip (SOC) auf den Markt bringen. Nach Angaben des Unternehmens ist jedoch noch keine Entscheidung darüber gefallen, ein x86-SOC zu entwickeln.

Abschreckend dürfte die Marktmacht von Intel wirken. Die führenden Anbieter von Netbooks, darunter Acer, Asus, Hewlett-Packard und Dell, setzen auf die Atom-Chips von Intel.

Hinzu kommt, dass Nvidia derzeit in keiner sonderlich günstigen finanziellen Position ist. Im Geschäftsjahr 2008/2009, das Ende Januar endete, erzielte der Chip-Hersteller einen Umsatz von 3,4 Milliarden Dollar, rund 700 Millionen weniger als im Jahr zuvor.

Statt eines Nettogewinns von rund 798 Millionen Dollar fuhr Nvidia dieses Mal einen Verlust von 30 Millionen Dollar ein. Der Spielraum für Aktivitäten auf neuen Geschäftsfeldern ist damit stark begrenzt.


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