Gefahr fürs Weihnachtsgeschäft

Pandemie lässt Transportkosten explodieren

6. September 2021, 8:18 Uhr | Michaela Wurm
© Travel mania / AdobeStock

Die Kosten für Warentransporte aus Fernost sind explosionsartig gestiegen. Das hat Auswirkungen auf das kommende Weihnachtsgeschäft. Anhaltende Lieferengpässe und Preissteigerungen sind jetzt schon absehbar.

Das kommende Weihnachtsfest dürfte Importeuren von Konsumgütern aus Asien dieses Jahr wenig Freude bereiten. Denn fehlende Frachtkapazitäten und explodierende Transportkosten für Waren aus Fernost werden ihnen das Geschäft massiv erschweren. Anhaltende Lieferengpässe und Preissteigerungen sind jetzt schon absehbar.

Analysen des Bochumer Softwarehauses Setlog zufolge wird sich an der Situation auch noch bis weit nach Weihnachten nichts ändern. Die Experten für Supply Chain Management prognostizieren Lieferverzögerungen, Kapazitätsengpässe und Frachtraten auf sehr hohem Niveau bis mindestens zum chinesischen Neujahrsfest, das Ende Januar 2022 stattfindet. Frühestens Ostern 2022 werde sich die Lage etwas entspannt haben, betonen die Fachleute.

Die Prognosen untermauert Setlog mit Zahlen. Für die Analyse wertete das Unternehmen von Juli 2019 bis Juli 2021 die Daten von rund 100 Marken aus, die Setlogs SCM-Software OSCA nutzen.

Danach führte ein Mix aus verschiedenen Ursachen dazu, dass der weltweite Güterverkehr seit Monaten an seiner Belastungsgrenze arbeitet. Zum einen wirbelte die Coronapandemie die weltweiten Lieferketten durcheinander und brachte Lager wegen der geschlossenen Läden zum Überlaufen. Zum anderen gab es von einigen Branchen und Importeuren erhöhte Nachfragen. Reeder hatten indes ihre Kapazitäten heruntergefahren, um die Preise auf hohem Niveau zu halten. „Zwar sind neue Schiffe und Container bestellt, aber es dauert Monate diese in den Verkehr zu bringen“, betont Ralf Düster, Vorstandsmitglied von Setlog. Verschärfend komme hinzu, dass es in Asien zu einem Exportboom gekommen sei, der die Nachfrage nach freien Transportkapazitäten zusätzlich treibe. „Unvorhersehbare Ereignisse wie die Havarie der Ever Given im Suezkanal, die Schließung des Hafens Yantian oder vor Kurzem die Teilschließung des Hafens in Ningbo verschlimmern die Situation dann noch“, so Düster.

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