Thema der Woche: E-Business

Pauldirekt: »Unser Margenpotenzial wird immer größer«

4. April 2011, 15:49 Uhr | Matthias Hell
Daniel Wild ist Geschäftsführer der Ecommerce Alliance und Mehrheitseigner von Pauldirekt

Als einziger deutscher Shopping-Club verkauft Pauldirekt schwerpunktmäßig CE-Artikel - und das mit großem Erfolg. Daniel Wild vom Mehrheitseigner Ecommerce Alliance erklärt im CRN-Interview, warum er Pauldirekt trotzdem verkaufen will und welche Erfolgschancen er für das Club Shopping-Konzept im ITK-Handel sieht.

CRN: Die Ecommerce Alliance hat mit Pauldirekt einen der erfolgreichsten deutschen Shopping Clubs aufgebaut, sucht nun aber nach einem Käufer. Warum wollen Sie sich von Pauldirekt trennen?

Wild: Vor dem Hintergrund der Verkäufe von BuyVIP und Brands4friends wurden wir von einigen größeren Aktionären aufgefordert einen Verkauf von Pauldirekt zu prüfen. Dieser Aufforderung kommen wir nach.

CRN: Funktioniert das Geschäftsmodell Club Shopping überhaupt im Elektronik-Bereich mit seinen zwar oft sehr trendigen, aber auch recht niedrigmargigen Produkten?

Wild: Ja. Immer besser. Wir erzielen im Bereich CE derzeit bereits knapp zweistellige prozentuale Roherträge. Mit steigenden Volumina wird unsere Marktposition bedeutender und damit auch das Margenpotential größer. Hauptgrund für die im CE Bereich vergleichsweise hohe Marge ist allerdings die sehr schnelle time-to-market - wir benötigen gerade einmal ein bis zwei Tage vom ersten Lieferantenkontakt, bis zum Start der Verkaufskampagne. Durch klassisches Sourcing der Ware und Warten bis zur Einlagerung verfällt der Preis und damit die zu erzielende Marge stark. Zudem generieren wir durch unser »Block-Modell« – wir kaufen Ware nicht, sondern reservieren diese für den Aktionszeitraum – so gut wie keine Abschriften. So kann man auch in relativ niedrigmargigen Produktsegmenten attraktive Deckungsbeiträge erzielen.

CRN: Mit Media-Saturn hat sich gerade einer der Retail-Marktführer für die Übernahme eines konventionellen Onlineshops entschieden. Wäre ein Handelskonzern wie MSH auch ein potenzieller Käufer für Pauldirekt?

Wild: Dafür spricht die Notwendigkeit in so stark wachsenden Verkaufskanälen wie Shopping Clubs nicht den Anschluss zu verlieren. Die bereits angesprochene time-to-market ist zudem wohl nur durch Zukauf zu erreichen. Ein etabliertes, klassisch aufgestelltes Unternehmen ist organisatorisch schon an derart viele Freigabeprozesse verschiedener Abteilungen gebunden, dass die Geschwindigkeit einer kleinen, straffen Organisation wie Pauldirekt nie erreicht werden kann. Zudem verfügen wir insbesondere bei Pauldirekt, aber auch im ganzen Ecommerce Alliance-Umfeld über hohe Kompetenz in den Bereichen E-Commerce und performance based Marketing, die ein klassischer Einzelhändler erst aufbauen müsste.


  1. Pauldirekt: »Unser Margenpotenzial wird immer größer«
  2. »Sind an Kooperationen mit dem Handel interessiert«

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