Sprachübertragung über drahtlose Netze

Praxistipps: Neun Dinge, die Sie über VoIP-over-Wireless wissen sollten

27. Oktober 2008, 12:00 Uhr |
Hybrid-Telefone wie hier ein Modell von D-Link, erlauen Gespräche über Mobilfunk-und VoIP-over-WLAN-Verbindungen.

Voice-over-IP (VoIP) beziehungsweise IP-Telefonie helfen dabei, die Telefonkosten zu reduzieren. Denn statt des öffentlichen Telefonnetzes wird für Anrufe ein IP-Netzwerk genutzt. Auch über Wireless-LANs lassen sich VoIP-Applikationen betreiben. Bei der Planung von VoIP-over-Wireless sind allerdings einige Punkte zu beachten.

VoIP-over-Wireless lässt sich vielfältig nutzen: VoIP über ein Wireless-LAN ist gut gerüstet für interne Anrufe, beispielsweise innerhalb von Organisationen wie Unternehmen, Bildungseinrichtungen, Krankenhäuser und Hotels. Es erlaubt freies Roaming und bietet erweiterte Telefonie-Features wie Voicemail und Rufnummernanzeige (Caller-ID).

Die Benutzer können die Internetverbindung des LANs nutzen, um Anrufe auch nach draußen zu tätigen – häufig ohne zusätzliche Gebühren entrichten zu müssen. Letzteres setzt ein Konto bei einem VoIP-Provider voraus.

Sprachübertragung ist empfindlicher als Datenübertragung: VoIP ist eine Echtzeit-Applikation. Das macht die Sprachübertragung viel empfindlicher für Paketverluste, die in einem Wireless-Netzwerk durch schwache Signale, Interferenzen und Reichweiten-Einschränkungen verursacht werden können.

VoIP-over-Wireless erfordert daher ein zuverlässiges Wireless-Netzwerk. Denn viele Benutzer sind in viel stärkerem Maße auf das Telefon angewiesen als auf einen Computer. Speziell Nutzer in Deutschland, die durch ISDN verwöhnt sind, haben zudem hohe Ansprüche bezüglich der Verfügbarkeit und der Sprachqualität von VoIP-over-Wireless-Verbindungen.

VoIP und Daten zu mischen, kann zu Qualitätsverlusten führen: Da, wie gerade angesprochen, VoIP-Applikationen sehr empfindlich auf Unterbrechungen oder Verzögerungen reagieren, kann die gleichzeitige Übertragung von Daten über dasselbe Wireless-Netzwerk zu einer Reduzierung der Sprachqualität führen.

Deshalb muss der Anwender Quality-of-Service-Funktionen implementieren. Sie stellen sicher, dass VoIP-Pakete mit Vorrang durch das Netz transportiert werden. Weniger kritische Anwendungen, etwa FTP-Downloads oder E-Mails, können dagegen warten.

In Wireless-Netzwerken ist Sicherheit noch wichtiger: Die Sicherheit ist bereits bei normalen VoIP-Anwendungen eine wichtige Angelegenheit. Denn Telefonanrufe über ein öffentliches IP-Netzwerk zu führen, bedeutet höhere Sicherheitsrisiken, als sie über die »geschlossenen« Telefonnetze der Telefongesellschaften abzuwickeln.

Wireless-Netzwerke erhöhen das Risiko nochmals, denn Übertragungen per Funk sind leichter mitzuhören als solche über Kabel. Hinzu kommt, dass auch VoIP-Protokolle wie SIP (Session Initiation Protocol) durch Angriffe verwundbar sind.

Das heißt, dass jedes Wireless-Netzwerk, das VoIP-Verkehr überträgt, geschützt werden muss, beispielsweise mit Hilfe von Authentifizierung und Verschlüsselung.


  1. Praxistipps: Neun Dinge, die Sie über VoIP-over-Wireless wissen sollten
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