Energieverbrauch von Rechenzentren und Servern

Rechenzentren sind Energiefresser

13. Dezember 2007, 13:47 Uhr | Bernd Reder
Volume-Server, also meist x86-Systeme, und die Kühlung sind die größtenEnergiefresser in Rechenzentren.

Nach einer Studie, die im Auftrag von Chip-Hersteller AMD erstellt wurde, hat sich der Energieverbrauch von Server-Systemen und der dazu gehörigen Infrastruktur, wie Kühlsystemen, zwischen 2000 und 2005 verdoppelt.

Server und Kühlsysteme benötigten nach der Untersuchung im Jahr 2005 weltweit so viel Strom, wie 14 1000-Megawatt-Kraftwerke erzeugen, oder umgerechnet 123 Milliarden kWh. Diese Werte ermittelte im Auftrag von AMD Dr. Jonathan G. Koomey, Forscher am Lawrence Berkeley National Laboratory und Professor an der Stanford University.

Alleine rund 38 Prozent der 123 Milliarden kWh gingen auf das Konto von Server-Systemen in den USA. Europa lag mit 27 bis 28 Prozent auf Platz 2, gefolgt von Asien (ohne Japan) mit 13 Prozent. Rechenzentren in Japan verbrauchten an die 11 Prozent.

Bis 2010, so Koomey, werde der Energiebedarf nochmals um 10 Prozent zunehmen. Dafür verantwortlich seien Systeme in Asien. Dort verdoppelt sich laut Koomey zwischen 2005 und 2010 der Verbrauch.

An die 14 Kraftwerke erforderlich

Anschaulicher werden die Daten, wenn man sie in »Kraftwerkseinheiten« umrechnet: 2005 genügten, wie oben bereits erwähnt, an die 14 Kraftwerke mit 1000 Megawatt Leistung, um den Bedarf von Servern und Rechenzentren zu decken. In vier Jahren sind dagegen 24 erforderlich.

Interessant ist, dass die Server-Systems selbst nur für die Hälfte des Stromverbrauchs verantwortlich sind. Im Jahr 2005 »schluckten« sie weltweit rund 61 Milliarden kWh. Fast exakt dieselbe Strommenge (61,5 Milliarden kWh) benötigten die Kühlung und Hilfssysteme.

Hier zum Vergleich die Werte für das Jahr 2000: Damals verbrauchten Server-Systeme und die Kühlgeräte jeweils 29,2 Milliarden kWh. Das Verhältnis zwischen Servern und dem technischen »Drumherum blieb somit gleich.

Das lässt darauf schließen, dass noch keine Spareffekte durch Strom sparende Prozessoren auftraten.

Eine ähnliche Studie veröffentlichte AMD bereits im Februar. Sie kam zu dem Ergebnis, dass sich die Strom- und Energiekosten für Datacenter im Jahr 2005 weltweit auf rund 7,2 Milliarden Dollar beliefen.

Die Untersuchung vom Dezember steht als PDF-Dokument auf dieser Web-Seite zum Herunterladen bereit.


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