ROUNDUP: Wincor Nixdorf mit wie erwartet mauem Auftakt - Prognose bleibt

28. April 2010, 12:27 Uhr |

PADERBORN (dpa-AFX) - Der Geldautomaten- und Kassensystemhersteller Wincor Nixdorf <WIN.ETR> hat im ersten Halbjahr wie erwartet die zurückhaltende Nachfrage von Banken und Handel weiter zu spüren bekommen. Dennoch bekräftigte das Unternehmen seine...

…Jahresprognose. "Wir sind auf ein Andauern der zurückhaltenden Nachfrage in unseren Märkten eingestellt. Gleichzeitig werden wir aber unsere Chancen nutzen, sobald sich eine positivere Entwicklung einstellt", sagte Vorstandschef Eckard Heidloff am Mittwoch in Paderborn. Wann dies jedoch der Fall sein werde, sei nicht absehbar. Die Marktsituation habe sich nicht grundlegend geändert.

An der Börse verloren die im MDax notierten Papiere nach einem positiven Start bis zum Mittag mehr als 1,5 Prozent - damit schlugen sie sich aber besser als der Markt. Commerzbank-Analystin Yasmin Moschitz stufte die Zahlen des zweiten Quartals als knapp im Rahmen der Prognosen ein.

Für Wincor lassen sich weiterhin keine durchgängigen Trends ausmachen. Einerseits würden Ersatzinvestitionen gestreckt, andererseits werde in Prozessoptimierungen und Rationalisierung investiert, hieß es vom Vorstand. Einzelne Regionen entwickelten sich höchst unterschiedlich. Während im deutschen Heimatmarkt und der Region Amerika die Erlöse weiter anzogen, fielen sie in Europa und der Region Asien/Pazifik/Afrika weiter zurück. Eine "Sonderkonjunktur" erlebt das Unternehmen derzeit in den USA. Hier sprangen die Umsätze in den ersten sechs Monaten um 60 Prozent nach oben. Wettbewerber hätten sich dort zunächst auf einfache Automaten für die Banken mit Standardfunktionen konzentriert, erklärte sich Heidloff im Interview mit der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX den starken Anstieg. "Unsere Geräte bieten zum Beispiel die Verarbeitung von Schecks an. Damit setzen wir uns von den Konkurrenten vor Ort ab."

Für das Gesamtjahr gehen die Ostwestfalen weiterhin von einem Rückgang bei Umsatz und operativem Ergebnis aus - allerdings dürfte dieser nicht höher als im Vorjahr ausfallen, als der Umsatz um 3 und der operative Gewinn um 13 Prozent schrumpfte.

Im ersten Halbjahr blieb das Brot-und-Butter Geschäft mit Hardware unter Druck, die Erlöse mit Software wuchsen hingegen. Während im Geschäft mit Banken die Erlöse um neun Prozent fielen, wuchs der Umsatz mit Handelsunternehmen um ein Prozent minimal. Wincor will langfristig mit Software und Service ebenso viel umsetzen, wie mit dem bislang dominierenden Verkauf von Automaten. Der Abstand schmolz in den ersten sechs Monaten weiter zusammen: Hardware kam auf einen Umsatzanteil von 52 Prozent nach 58 Prozent im Vorjahreszeitraum. Die Erlöse aus dem Software und Service-Geschäft bauten ihren Anteil entsprechend auf 48 Prozent (42 Prozent) aus.

In der Zeit zwischen Oktober und März sank der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um sechs Prozent auf 1,161 Milliarden. Der operative Gewinn (EBITA) lag bei 88 Millionen Euro und damit 15 Prozent unter dem Vorjahreswert. Unterm Strich erzielten die Ostwestfalen ein Periodenergebnis von 60 Millionen Euro, ein Minus von 6 Prozent zum Vorjahr. Mit den Zahlen traf Wincor Nixdorf die Erwartungen der von dpa-AFX befragten Analysten./stb/dct/tw


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