Server zu Stromsparern machen

2. März 2009, 11:42 Uhr |

Strombedarf von Servern senken – Die Kosten für Strom und Kühlung von Servern, Switches und Storage-Systemen im Data-Center werden in den kommenden Jahren drastisch steigen. Alte, stromhungrige Geräte gegen neue auszutauschen, reicht nicht aus, um die Energiekosten im Griff zu behalten. Das gilt vor allem für Server-Systeme, einen der größten Kostenfaktoren im Data-Center. Mithilfe von einigen Maßnahmen, die relativ einfach umzusetzen sind, lässt sich der Stromverbrauch von Servern deutlich senken.

Nach einer Studie des Bundesumweltministeriums haben sich die Stromkosten der Rechenzentren in Deutschland zwischen 2006 und 2008 von rund 870 Millionen Euro auf 1,2 Milliarden Euro erhöht. Wird die Effizienz der Data-Center nicht drastisch erhöht, wird diese Summe bis 2010 auf fast 1,7 Milliarden Euro ansteigen. Dass Energieversorgung und Kühlung von Data-Centern ein erheblicher Kostenfaktor sind, belegt auch eine Untersuchung der IT-Marktforschungsfirma IDC vom vergangenen Jahr. Sie prognostiziert, dass 2009 weltweit etwa 37,5 Millionen Server im Einsatz sein werden.

Für Anschaffung, Instandhaltung, Verwaltung und für Energiekosten fallen rund 38 Milliarden Dollar an. Kühlung und Energie schlagen mit etwa 5 Milliarden Dollar zu Buche. Für neue Server-Systeme geben Unternehmen und Organisationen dagegen 2010 »nur« rund 10 Milliarden Dollar aus. Das bedeutet: IT-Manager, die Energie sparende Techniken im Data-Center einsetzen, haben mehr Geld für neue Geräte zur Verfügung.

Kühlung und IT-Systeme sind größte Stromverbraucher

Das Konsortium The Green Grid, das sich für effiziente und umweltverträgliche Rechenzentren einsetzt, hat die größten »Stromfresser« im Data-Center ermittelt. Gut 33 Prozent der Stromkosten entfallen demnach auf die Kühlung, an die 30 Prozent benötigt die IT-Ausrüstung, also Server, Switches, Speicher- und Backup-Systeme et cetera. Nicht zu unterschätzen ist auch der Anteil der unterbrechungsfreien Stromversorgungen: Sie rangieren mit 18 Prozent auf dem dritten Platz.

An die zwei Drittel des Energiebedarfs von IT-Ausrüstung geht auf das Konto von x86-Servern. Nach Angaben der Beratungsgesellschaft Gartner beträgt der Anteil solcher »Volume-Server« unter den Server-Systemen derzeit 80 Prozent. Ein x86-System ist im Schnitt pro Tag nur zu 5 bis 10 Prozent ausgelastet. Doch selbst im Leerlauf arbeitet ein solcher Server mit etwa 70 Prozent seiner Maximalleistung und vergeudet damit Strom.

Um den Wirkungsgrad von Servern zu verbessern und deren Strombedarf zu senken, gibt es zwei Möglichkeiten: Der Anwender kann Geräte mit älteren Prozessoren und wenig effizienten Netzteilen gegen Mehrkern-Systeme austauschen, etwa mit Quad-Core-»Xeon«-Prozessoren von Intel oder der neuen »Opteron«-Generation von AMD. Beide CPU-Familien weisen Leiterbahn-Breiten von 45 Nanometern auf, was sich positiv auf den Strombedarf auswirkt.

Doch gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten wie heute sitzt das Geld für Neuanschaffungen nicht mehr so locker. Eine Alternative besteht darin, die Auslastung vorhandener Geräte zu erhöhen, etwa durch das Virtualisieren von Servern, Storage-Systemen und Anwendungen. Angestrebt werden sollte eine Effizienz von 60 bis 70 Prozent pro Server. Die restlichen 30 bis 40 Prozent stehen als Reserve zur Verfügung, etwa wenn sich Lastspitzen ergeben. Der High-Tech-Branchenverband Bitkom empfiehlt in seinem Leitfaden »Energieeffizienz im Rechenzentrum«, beide Verfahren parallel einzusetzen, also Virtualisierung und den Austausch veralteter Hardware.


  1. Server zu Stromsparern machen
  2. Server zu Stromsparern machen (Fortsetzung)
  3. Server zu Stromsparern machen (Fortsetzung)
  4. Server zu Stromsparern machen (Fortsetzung)

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Matchmaker+