Internet-Telefonie

Skype: Sag irgendwas, nur sag was

11. September 2007, 13:09 Uhr |

Nachdem <a href="http://www.skype.de/">Skype</a> am Montag auf dem firmeneigenen <a href="http://heartbeat.skype.com/">Weblog</a> erklärte, warum das Skype-Netz am 16. August mehr oder weniger zum Stillstand kam, gab das Unternehmen gestern über den Mitarbeiter Villu Arak eine neue Version der Geschichte heraus.

Natürlich sei nicht Microsoft schuld daran, dass bei Skype zwei Tage lang gar nichts ging. Skype hatte am Montag behauptet, dass unzählige Neustarts von Anwender-PCs nach einem Windows-Update zu massenhaften Login-Versuchen bei Skype geführt hätten, wodurch das System in die Knie gegangen sei - auch weil es mit einem bis dato unbemerkten Software-Bug behaftet gewesen sei.

In ihrem neuesten Wurf also rudern die Leute von Skype zurück und geben einzig und alleine sich selbst die Schuld und ihrem fehlerhaften Peer-to-Peer-Netzwerk. Die Microsoft-Updates und die damit verbundenen Neustarts der Anwender-PCs seien nur so etwas wie der Auslöser einer ganzen Kette von unglücklichen Zufällen und so weiter und so weiter…

Eine wichtige Erklärung bleibt Skype auch nach der zweiten Meldung schuldig: Der so genannte "Patchday" war bei Microsoft am Dienstag. Wenn die Neustarts nach Herunterladen und Installation der Updates diese Kette von mehr als unglücklichen und so weiter und so weiter… ausgelöst haben, bleibt die Frage, in welchem Status die Anwender-PCs von frühestens Dienstag nach Update bis Donnerstag vor Login waren.

Nach Installation eines Windows-Updates soll der Anwender normalerweise seinen Rechner neu starten. Er kann ihn auch herunterfahren mit der Option die Updates nicht zu installieren. Haben sich die Anwender fast zwei Tage lang geweigert, der Aufforderung des Betriebssystems nachzukommen, den Rechner neu zu starten, um die Installation der Updates abzuschließen, oder haben sie "routinemäßig" fast zwei Tage lang gewartet, bis sie eine Installation der herunter geladenen Updates zuließen und dann neu gestartet? Hat überhaupt irgendwer Updates von Microsoft herunter geladen und installiert? Waren es am Ende doch Anwender aus Osteuropa?

Was den Softwarefehler im Peer-to-Peer-Netz von Skype angeht, schreibt Arak, dass Skypes Peer-to-Peer-Core "not properly tuned" war. "This combination of factors" führte zu einer Situation, in der die Selbstheilfunktion des Skype-Netzes Hilfe von außen benötigt habe. Arak weißt darauf hin, dass diese Selbstheilfunktion in der Vergangenheit immer gut funktionierte, und dass der Bug mittlerweile behoben sei.

Am Anfang seiner Richtigstellung erklärte Arak, dass er seit der Veröffentichung seines Beitrages am Montag eines gelernt habe: "It is not what you say, it is what they hear" - es geht nicht darum, was du sagst, es geht darum, was sie hören wollen.


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Matchmaker+