Drahtlose Kommunikation

Smartcards im Nahverkehr ersetzen Papier-Tickets

19. Januar 2009, 16:06 Uhr | Bernd Reder

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) hat sich für den kontaktlosen Sicherheitschip von NXP als landesweiten Standard für das elektronische Fahrkartensystem entschieden. Kontaktlose Karten sollen in den kommenden Jahren die Papier-Tickets ersetzen.

Die VDV-Kernapplikations GmbH & Co. KG hat entschieden, den Mikrocontroller-Chip »Smart MX« von NXP in kontaktlosen Karten einzusetzen. Zusammen mit dem Karten- und Inlay-Hersteller Cardag wird das Unternehmen die Chips für rund acht Millionen kontaktlose Karten liefern.


Bundesweit gelten soll eine Smartcard für
den öffentlichen Nahverkehr, die bis 2012
eingeführt wird.

Die Karten sollen bis 2012 in ganz Deutschland ausgegeben werden. Damit will der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen eine landesweit einheitliche Ticketing-Lösung schaffen, die in allen Nahverkehrsnetzen in Deutschland funktioniert.

Die kontaktlosen Mikrocontroller von NXP sind in Smartcards integriert, welche Cardag herstellt und personalisiert. Die Lösung ist kompatibel zur VDV-Kernapplikation. Dieser landesweite Daten- und Schnittstellen-Standard wurde für das kontaktlose Fahrkartensystem und die automatische Fahrgeldentrichtung in Deutschland festgelegt.

Bundeweites System soll Insellösungen ersetzen

Die Entwicklung des Standards hat das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung gefördert. Das Ziel: standardisierte elektronische Fahrkarten, die in unterschiedlichen Formen ausgegeben werden, etwa als Smartcards und Bankkarten.

Außerdem sollen die Chips in mobilen Geräten wie Handys eingesetzt werden. Dann können Nutzer auch mit ihrem Mobiltelefon Karten kaufen und bargeldlos bezahlen. Die Karten sollen über die deutschen Verkehrsnetze hinweg landesweit sowie auch international interoperabel sein.


Im Landkreis Schwäbisch-Hall können Nutzer der öffentlichen
Nahverkehrs bereits mit einer Smartcard bezahlen.

Die Smart-MX-Chips erfüllen die Sicherheitsvorschriften des VDV, einschließlich Unterstützung von Public-Key-Kryptografie auf Basis des RSA-Algorithmus. Zudem soll der elektronische Baustein gegen Angriffe mit Licht und Laser immun sein. Besonders sensible Bereiche des Chips sind zusätzlich durch eine eigene Hardware-Firewall gesichert.

In einigen Regionen Deutschlands laufen bereits Versuche mit Chipkarten, etwa im Landkreis Schwäbisch Hall. Dort können Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs mit der »Kolibri-Card« bezahlen.


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