Software on Demand

Startschuss für »Google Apps Premier Edition«

12. September 2007, 1:54 Uhr | Bernd Reder

Keine CD-ROMs oder DVDs und keine Festplatte in ihrem Rechner mehr benötigen Nutzer des Online-Services »Google Apps«. Damit will das Unternehmen Microsoft und dessen »Office«-Suite angreifen.

Für 38 Euro pro Jahr und Nutzer-Account stellt Google die »Premier«-Version von Google Apps zur Verfügung. Das Paket ist auf die Anforderungen von Firmen zugeschnitten.

Sie erhalten Zugriff auf ein Web-gestütztes Tabellenkalkulations- und Textverarbeitungsprogramm. Hinzu kommt der E-Mail-Service »Google Mail«, inklusive Support für Blackberry-Smartphones.

Wichtiger als der Online-Speicherplatz von 10 GByte dürften für Firmenanwender die Application-Programming-Interfaces (APIs) sein, die Google bereitstellt. Über sie können Unternehmen eigene Anwendungen in die Online-Office-Suite einbinden. Laut Google können IT-Verwalter die Zugriffsrechte für die einzelnen Applikationen regeln.

Um Vorbehalte gegen die Online-Lösung auszuräumen, garantiert Google eine Verfügbarkeit des Dienstes von 99,9 Prozent. Dies will der Anbieter in Service-Level-Agreements festschreiben. Außerdem steht rund um die Uhr ein Support-Team zur Verfügung.

Vor- und Nachteile von »Google Apps«

Für Google Apps spricht aus Sicht eines Unternehmensanwenders, dass dieser das Geld für die »Office«-Suite von Microsoft spart.

Die »Standard«-Version des Pakets mit Word, Excel, Powerpoint und Outlook kostet rund 430 Euro. Die »Small-Business«-Ausgabe, die zusätzlich »Publisher« enthält, ist für 500 Euro zu haben

Außerdem kann der eine oder andere IT-Spezialist im Unternehmen wegfallen, der für das Aufspielen und Instandhalten der Microsoft-Office-Applikationen zuständig ist.

Ein Nachteil der Online-Office-Lösung von Google ist, dass der Anwender keine volle Kontrolle über seine Daten hat. Diese liegen beim Service-Provider, also Google.

Für einige Branchen ist das aus Gründen des Datenschutzes problematisch, etwa Behörden, das Bankwesen oder den Gesundheitsbereich. Zu klären ist zudem, ob sich das Online-Bearbeiten von Geschäftsinformationen mit Corporate-Governance-Regeln vereinbaren lässt.

Microsoft ist derzeit dabei, mit »Windows Live« ein vergleichbares Angebot von Online-Services aufzubauen. Allerdings sind erst Konturen des Angebotes zu erkennen. So stehen für »Office« und andere Anwendungen Beta-Versionen der Online-Ausgaben zur Verfügung.

Es wäre aus Sicht von Microsoft außerdem unklug, kurz nach dem Launch von »Office 2007« eine preisgünstigere Online-Version des Paketes anzubieten.

www.google.de/a

Beta-Versionen von Microsofts »Windows Live«


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