Nicht erst seit der Corona-Pandemie kriselt es bei Ceconomy, die Ladenschließungen der letzten Monate haben aber zusätzlich zu starken Einbußen geführt. Jetzt reagiert das Unternehmen und erwägt einen weitreichenden Stellenabbau bei Media Markt und Saturn.
Ceconomy plant aktuell eine Umstrukturierung und Vereinheitlichung der Organisation, die mit einem groß angelegten Stellenabbau einhergehen könnte. Laut einer Ad-hoc-Mitteilung des Unternehmens sollen gegebenenfalls bis zu 3.500 Vollzeitstellen, vorwiegend im europäischen Ausland, wegfallen. Der »Spiegel« berichtet darüber hinaus von einer möglichen Schließung unrentabler Filialen, was weitere 500 Stellen betreffen könnte. Die Rede ist von bis zu 20 Läden. Ceconomy schreibt diesbezüglich in der Mitteilung: »Angesichts rückläufiger Kundenfrequenzen infolge der Covid-19-Pandemie prüft der Konzern ferner, europaweit in begrenztem Umfang defizitäre Stores zu schließen.«
Ceconomy verspricht sich von den Maßnahmen, die jährlichen Kosten um mehr als 100 Millionen Euro zu reduzieren. Vorerst müssten jedoch rund 180 Millionen Euro in die Umstrukturierung investiert werden.
Ceconomy steckt schon seit längerer Zeit in der Krise. Bereits Mitte 2019 hatte MediaMarktSaturn in der Zentrale und der Verwaltung in Ingolstadt und München 600 Stellen abgebaut, um jährlich 110 Millionen Euro einzusparen. Für erneuten Handlungsbedarf haben jetzt die Corona-Pandemie und die daraus resultierenden Ladenschließungen gesorgt. Im Vergleich zum Vorjahr ging der Gesamtumsatz im zweiten Quartal des Jahres um zehn Prozent zurück. Zwar stieg der Online-Umsatz gleichzeitig deutlich und macht mittlerweile 35 Prozent des Gesamtumsatzes aus, die Schließung der Läden konnte diese Entwicklung jedoch nicht ausgleichen.
Noch steht aus, ob es zu der geplanten Umstrukturierung und damit zum Stellenabbau kommt. Am 12. August 2020 soll über Durchführung und Umfang der Maßnahmen entschieden werden.