Wirtschaftlicher Druck wird zu mehr Interesse führen

Stromverbrauch im Rechenzentrum: Das unbekannte Wesen

10. Juli 2009, 14:58 Uhr | Werner Veith
In einer Umfrage zu Green-IT kennen 85 Prozent der dafür zuständigen Personen den konkreten Energiebedarf des Rechenzentrums nicht.

Green-IT ist in einer Umfrage von Experton immer noch ein Stiefkind: 85 Prozent der dafür Verantwortlichen konnten den tatsächlichen Energiebedarf im Rechenzentrum nicht nennen. Außer an Virtualisierung herrscht an Green-IT-Themen kein großes Interesse. Der wirtschaftliche Druck wird dies aber ändern.

Über Green-IT wird zwar in der Öffentlichkeit viel geredet. In den Unternehmen scheint es aber nach wie vor nicht wirklich angekommen zu sein. In einer Umfrage des Analystenhauses Experton Group unter 100 Unternehmen in Deutschland konnten 85 Prozent nicht den konkreten Energiebedarf des Rechenzentrums nennen. Solche Zahlen sind jedoch eine wesentliche Vorrausetzung, um Verbesserungen beim Energiemanagement zu messen. Ansonsten fehlt eine Vergleichsbasis. Weiter setzen nur sehr wenige Unternehmen Vorschriften oder Richtlinien ein, wenn es darum geht Energie-effiziente Hardware zu nutzen.

Bei den Teilbereichen von Green-IT gilt das Interesse vornehmlich der Konsolidierung und Virtualisierung. Allerdings geht Experton davon aus, dass künftig auch die anderen Bereiche an Interesse gewinnen. Wolfgang Schwab, Senior-Advisor und Program-Manager Efficient-Infrastructure bei der Experton Group kommentiert dies so: »Nicht, weil die IT-Verantwortlichen ihre Grüne Seite entdecken, sondern weil sie unvernünftiges Verhalten einfach nicht mehr bezahlen können.«

Die wenigsten IT-Verantwortlichen müssen die Kosten für den Strom aus ihrem Budget bezahlen. Dies sieht Experton als Erklärung an, dass es bei 70 Prozent der befragten Unternehmen keine Anweisungen für den Einsatz energieeffizienter Hardware gibt.


  1. Stromverbrauch im Rechenzentrum: Das unbekannte Wesen
  2. Stromverbrauch im Rechenzentrum: Das unbekannte Wesen (Fortsetzung)

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