Mobilkommunikation: iPhone

Studie: Warum Apples iPhone eigentlich ein Albtraum für Mobilfunkfirmen ist

10. Dezember 2008, 16:04 Uhr | Bernd Reder
Angeblich für Mobilfunkfirmen eine Kosten-falle: Apple iPhone.

Auf Apples »iPhone« wurde schon aus unterschiedlichen Ecken heraus eingedroschen: Es sei zu teuer, zu unsicher, für Geschäftskunden untauglich. Die dänische IT-Beratungsfirma Strand Consult legt jetzt noch eins drauf: Apples Juwel könne sich für Mobilfunk-Serviceprovider zu einer wahren Plage entwickeln.

Strand Consult hat sich auf Beratungsleistungen rund um Mobile-Communications spezialisiert. Firmengründer und Chief Executive Officer John Strand hat nun einige Thesen zum Thema »Apple iPhone« veröffentlicht. Hier einige davon:

1. Das iPhone adressiert nur ein kleines Marktsegment: Obwohl Apple laut Gartner im dritten Quartal 2008 weltweit 4,72 Millionen Geräte verkaufen konnte und damit einen Marktanteil von 12,9 Prozent erreichte, hält Strand das iPhone für ein Nischenprodukt.

Würden die Mobilfunkfirmen, die das iPhone anbieten, ebenso viel Mühe und Marketing-Gelder in andere Produkte investieren wie in die Vermarktung des Apple-Telefons, könnten sie deutlich mehr potenzielle Kunden ansprechen. Doch derzeit werden laut Strand diese Anwender sträflich vernachlässigt.

2. Das iPhone bringt nicht den erhofften Zuwachs bei Datendiensten: Die Service-Provider erhoffen sich vom iPhone eine starke Nachfrage nach – für sie lukrativen – Datendiensten.

Doch Strand zufolge ist das ein Trugschluss: Viele Nutzer des iPhones hätten bereits zuvor solche Services in Anspruch genommen, nur mit anderen Mobilfunkgeräten. Der Zugewinn bezüglich der Nutzung von Data-Services sei somit marginal.

3. Flatrates senken die Gewinnmarge: Daten-Flatrates, wie sie auch T-Mobile für das iPhone anbietet, führen zu einer stärkeren Belastung des Netzes und der dahinter stehenden Infrastruktur, etwa der Backhaul-Netze, von Basisstationen, Servern und Speichersystemen.

Mit dem steigenden Aufwand sinkt jedoch die Marge der Service-Anbieter. Stand vergleicht die Strategie der Anbieter mit einem Restaurant, das zu einem Festpreis »Essen bis zum Abwinken« anbietet und dessen Besitzer auf diejenigen Gäste besonders stolz ist, die am meisten essen – ein Nullsummenspiel.

4. iPhone-Nutzer verwenden beim Browsen kein XHTML: Das iPhone verführt Mobilfunk-User dazu, beim Surfen im Internet »normale« Web-Seiten aufzusuchen, nicht für Mobilgeräte optimierte XHTML-Versionen.

Eine Standard-Seite hat etwa 1 MByte Volumen, eine XHTML-Ausgabe 100 KByte. Das heißt für den Provider: Das Datentransfervolumen in seinem Netz steigt kräftig an; unter Umständen muss er die Infrastruktur sogar nachrüsten.


  1. Studie: Warum Apples iPhone eigentlich ein Albtraum für Mobilfunkfirmen ist
  2. Studie: Warum Apples iPhone eigentlich ein Albtraum für Mobilfunkfirmen ist (Fortsetzung)

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