Swissbit entdeckt die Konsumenten

9. März 2006, 0:00 Uhr |

Swissbit entdeckt die Konsumenten. Der Schweizer Speicherspezialist Swissbit öffnet sich zunehmend dem Consumer-Channel. Das früher überwiegend auf OEM-Fertigung spezialisierte Unternehmen setzt dabei verstärkt auf die eigene Marke.

Swissbit entdeckt die Konsumenten

Die Schweiz ist alles andere als ein Billiglohnland. Um gegen die nahezu übermächtige Konkurrenz aus Fernost bestehen zu können, sind beim Schweizer Speicher-Spezialisten Swissbit innovative Konzepte gefragt. Um sich vom Wettbewerb abzuheben, stellt das Unternehmen seit einiger Zeit die eigene Marke in den Vordergrund, denn ein Schweizer Unternehmen, so hoffen die Eidgenossen, wird mit Qualität und Zuverlässigkeit gleichgesetzt. »Wir wenden uns gegen die Geiz-ist-geil-Mentalität«, betont Heinz Brandenberger, Director Sales Business Development bei Swissbit. »Deshalb bieten wir Standort-Produkte mit Know-how.« Neben dem bereits bekannten, in Kooperation mit der Schweizer Messerschmiede Victorinox gefertigte Taschenmesser mit USB-Stick, hat Swissbit nun auch ein Taschenmesser mit MP3-Player auf den Markt gebracht. Dies unterstreicht die zunehmende Orientierung Richtung Konsumentenmarkt. »Wir sehen uns als Mobile Storage House«, erklärt der Vertriebschef. Trotzdem wolle man das ursprüngliche Geschäft beispielsweise mit Speichermodulen nicht vernachlässigen, meint Brandenberger.

Die Swissbit Group wurde 2001 von den heutigen Vorständen Alexander Bringolf (CEO), Roger Knobel (COO) und Vincenzo Esposito (CTO) durch ein Management-Buy-Out aus der Siemens Schweiz AG gegründet. Seit 2002 wird der Vorstand durch Daniele Tedesco, der für den Geschäftsbereich Finanzen verantwortlich ist, ergänzt. Neben dem Hauptsitz im Schweizer Bronschhofen ist Swissbit seit dem 1. Mai 2003 mit einer Tochtergesellschaft in Berlin vertreten. Hier befindet sich auch der zweite Produktionsstandort innerhalb der Swissbit Group. Mittlerweile beschäftigt die Gruppe weltweit rund 200 Mitarbeiter. Auch in ihrem klassischen Segment überzeugen die Schweizer mit pfiffigen Ideen. So wurden beispielsweise manche RAM-Module auf roten anstatt grünen Platinen gefertigt. Die in Ladengeschäften im Blister-Pack verkauften Produkte fanden laut Brandenberger großen Anklang.

Um jedoch im Consumer-Segment erfolgreich zu sein, reicht es nicht, nur ein Taschenmesser anzubieten, das ist auch Brandenberger klar, obwohl das »Victorinox Swissmemory USB« sich über eine Million mal verkauft und wie kein anderes Produkt zur Markenbekanntheit beigetragen hat.

So erweiterte das Unternehmen das Portfolio unter anderem durch SD-, Mini-SD-, MMC-mobile- und MMC-plus-Speicherkarten. Mobile Mini-Festplatten und USB-Speicher mit erweiterter Software-Funktionalität zur Outlook-Synchronisierung folgen in Kürze. Brandenberger ist optimistisch, dass er im umkämpften Markt für Speicherkarten erfolgreich sein wird. Die mangelnde Markenbekanntheit der Speicherkartenhersteller (siehe CRN Channeltracks in Heft 9/2006, Seite 60) sieht er eher als Vorteil. Da auch große Anbieter wie Lexar im Fachhandel nahezu unbekannt seien, wäre die Chance gut, sich neben den Platzhirschen Sandisk und Kingston zu etablieren. Erste Schritte in bestimmten Schweizer Retail-Märkten seien in diese Richtung bereits gemacht, wo man in der Regalpräsenz Kingston längst abgelöst habe, berichtet der Vertriebschef. Auch bei der Distribution stellt sich Swissbit breiter auf. Seit neuestem vertreiben die Schweizer auch über den Grossisten Tech Data. Zudem wurde die Händlerunterstützung beispielsweise bei der Bereitstellung von PoS-Material, Kunden-Flyern oder Datenblätter erheblich ausgebaut. Die Materialien können bei der Distribution bezogen werden. Große Reseller werden auch durch Rack-Jobbing-Angebote unterstützt.

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INFO

Swissbit Germany AG
Wolfener Straße 36, D-12681 Berlin
Tel. 030 936954-0, Fax 030 936954-55
www.swissbit.ch


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