Exklusiv-Gespräch mit Synaxon-Chef Frank Roebers

Synaxon rüstet Kooperationsmitglieder für Preiskampf

4. Februar 2010, 13:25 Uhr | Markus Reuter
Synaxon-Chef Frank Roebers

Der anhaltende Preisverfall trifft die Kooperation Synaxon ungebremst, wie der Vorstandsvorsitzende Frank Roebers im Gespräch mit CRN erklärt. Ein neues Online-System, die Auktionsplattform »Egis Auction« und ein verbesserter Einkauf sollen die Kooperation für Partner noch attraktiver machen.

Vor allem kleinere und mittelgroße IT-Fachhändler im Consumer-Business gerieten im vergangenen Jahr mit zunehmender Verschärfung der Wirtschaftskrise unter Druck. Denn die oft gepriesene ungebrochene Kauflust der Privatkonsumenten entlud sich vor allem bei Flächenanbietern, Discountern und Online-Verkäufern. »Viele Händler mussten die Kosten reduzieren, Belegschaft abbauen oder mehrere Ladengeschäfte zu einem zusammenlegen«, betont Peter Schragmann, Geschäftsführer von »NetService 2000« (CRN berichtete).

Die Pleitewelle der Fachhandelsbetriebe betrifft mittlerweile auch die Verbundgruppen und Kooperationen: »Wir hatten 2009 bei PC Spezialist die niedrigste Insolvenzquote seit fünfzehn Jahren. Bei unseren anderen drei Marken war die Quote allerdings höher«, so Frank Roebers, Vorstandsvorsitzender der Synaxon AG, im Gespräch mit Computer Reseller News. Neben PC Spezialist gehören zur Synaxon die Vertriebsmarken Akcent, Microtrend und I-Team. Aufgrund der, im Vergleich zu den Vorjahren, deutlich gestiegenen Insolvenzquote, konnte die Verbundgruppe ihre Partnerzahl nur geringfügig erhöhen. Insgesamt begrüßte Synaxon 370 Neuzugänge, 20 davon bei PC Spezialist. »Wir beobachten also auch eine spürbar höhere Insolvenzquote. Allerdings dürften unkooperierte Fachhändler noch schlimmer betroffen sein«, so Roebers. Als einen Hauptgrund für die Pleitewelle führt der Synaxon-Chef die zu niedrige Eigenkapitalquote vieler Firmen an. Auch in diesem Jahr ergebe sich eine ähnliche Problematik: »Wir gehen für 2010 von einem leicht rückläufigen Markt aus. Ursache ist der Preisverfall, der uns ungebremst trifft.« Das Kerngeschäft der Synaxon – Notebooks, Displays und Desktops – sei besonders vom Preisverfall betroffen. »Displays geben beispielsweise um zwei Prozent pro Woche nach«, führt Roebers aus.

Aufgrund dieser Situation rechnet das Unternehmen nur mit einem geringen Wachstum der Partnerzahl in diesem Jahr: »Bei PC Spezialist gehen wir von zehn neuen Partnern aus. Bei den anderen drei Marken von einer Stagnation«, so der Synaxon-Chef. Zumindest muss die Kooperation nicht damit rechnen, dass eigene Franchisenehmer zur Konkurrenz wechseln. Im April 2005 kündigten 20 Franchisenehmer bei PC-Spezialist und unterschrieben bei EP. Von einem »Krieg der Kooperationen« sprach die Branche damals. Electronic Partner sollte den Franchisenehmern von PC-Spezialist unseriöse Angebote gemacht haben, so der Vorwurf. »Nach diesem Vorfall gab es keine derartigen Wechsel mehr. Kein Partner hat seitdem freiwillig das System verlassen«, betont Roebers.


  1. Synaxon rüstet Kooperationsmitglieder für Preiskampf
  2. Rückbesinnung auf alte Verbundgruppenprinzipien

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