Breitbanddienste über Mobilfunk und WLAN

Test: Breitband-Internet über Radiofrequenzen

8. Januar 2009, 9:49 Uhr | Bernd Reder
Über diesen Sendemast werden 50 Haushalte und Firmen in Mecklenburg-Vorpommern mit Breitband-Internet-Diensten versorgt - über Radiofrequenzen.

Der Mobilfunk-Service-Provider E-Plus und Telekommunikationsausrüster Ericsson starten in Mecklenburg-Vorpommern einen Test, bei dem ländliche Gebiete via Mobilfunk mit Internet-Breitbandzugängen versorgt werden. Als Trägermedium dienen nicht mehr benötigte Rundfunkfrequenzen.

Die Versorgung von ländlichen Regionen mit Breitbanddiensten ist in Deutschland ein heiß diskutiertes Thema.

Nach Schätzungen des Deutschen Städte- und Gemeindebundes stehen derzeit in 800 Städten beziehungsweise 2000 Ortschaften in Deutschland weder ein DSL-Anschluss noch eine Breitbandverbindung über Mobilfunk oder Richtfunk zur Verfügung. Betroffen sind etwa fünf Millionen Bürger.

Nach Angaben des High-Tech-Verbandes Bitkom hatten 2008 75 Prozent der deutschen Haushalte einen Internet-Zugang. Damit lag die Bundesrepublik in Europa auf Platz fünf. Spitzenreiter waren die Niederlande (86 Prozent) vor Schweden (84 Prozent) und Dänemark (82 Prozent).

E-Plus und Ericsson starten im Januar nun in Mecklenburg-Vorpommern einen Test, bei dem freie Rundfunkfrequenzen für die Datenübertragung via Mobilfunk herangezogen werden.

Die Frequenzbereiche stammen aus der so genannten »Digitalen Dividende« und wurden durch die Digitalisierung des Rundfunks frei. Zur Diskussion stehen die Bereiche 790 und 862 MHz. Sie bieten im Vergleich zum 3G/UMTS eine höhere Reichweite. Diese Bänder eigenen sich daher besonders gut zur Anbindung von ländlichen Regionen, weil weniger Sendestationen benötigt werden.


  1. Test: Breitband-Internet über Radiofrequenzen
  2. Download bis 7,2 MBit/s

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Matchmaker+