Multifunktionsgerät auf dem Prüfstand

Test Lexmark X560dn: Alles so schön bunt hier

4. Juni 2008, 6:00 Uhr | Andreas Stolzenberger

Der Multifunktionslaserdrucker scannt und druckt farbig über das LAN und kann zudem als Fax und Kopierer arbeiten. Das alles erledigt er schnell und in guter Qualität, wie der Test von Network Computing ergab.

Multifunktionsgeräte haben sich im Small- und Home-Office etabliert, allerdings überwiegend mit Tintenstrahl-Technologie und USB-Direktverbindung zum PC. Arbeitsgruppen benötigen ein netzwerkfähiges Gerät mit einem kosteneffizienten Laserdruckwerk.

Der Lexmark X560dn integriert eine Single-Pass-Farblaser-Engine mit Duplexeinheit und einen Flachbett-Scanner mit Sheet-Feeder. Das Ganze lässt sich über das LAN wie ein herkömmlicher Laserdrucker adressieren. Der Scanner schickt Aufträge an SMB/FTP-Freigaben oder stellt Scans per Mail zu.


Einfache Handhabung

Bereits beim Aufstellen des Testgeräts fällt die servicefreundliche Engine auf. Alle Komponenten des Druckwerks lassen sich mit wenigen Handgriffen ohne Schrauben lösen und austauschen. Selbst die Fixiereinheit sitzt in einem Schnellwechselrahmen.

Die einzelnen mechanischen Abschnitte sind mit Buchstaben versehen. Kommt es zu einem Papierstau, kann der Anwender anhand der Fehlermeldung sofort das Problem lokalisieren.

Das Single-Pass-Druckwerk liefert maximal 20 Farb- oder 30-Schwarz-weiß-Seiten pro Minute. Im Kopierbetrieb erreicht der X560dn die angegebene Performance. Bei Farbkopien schafft es das System nur bei moderaten Qualitätseinstellungen auf 20 Seiten.

Hochwertige Kopien brauchen ein wenig länger. Das Gleiche gilt für Ausdrucke. Reguläre Seiten mit gemischten Bild-/Text-Inhalten schafft das Lexmark-Gerät locker bei voller Engine-Speed. Hoch auflösende Bilder fordern mehr Zeit.

Treiber für Windows, Mac OS und Linux

Der Hersteller liefert Druckertreiber für Windows, Macintosh und auf RPM basierende Linux-Distributionen wie Suse oder Redhat. Auch andere Betriebssysteme können den Drucker problemlos über einen Postscript3- oder PCL6-Treiber ansprechen.

Hier fehlen dann allerdings die Sonderfunktionen. Mit »sicherem Drucken« kann ein Anwender beispielsweise im Drucker einen Druckjob ablegen, der aber erst dann zu Papier gebracht wird, wenn der Benutzer sein Passwort an der Druckerkonsole eintippt. Die »Proof«-Funktion gibt bei einem Job mit vielen Kopien zunächst nur ein Exemplar aus. Nachdem der Anwender das erste Sample geprüft hat, gibt er dann den Rest des Jobs am Panel frei oder bricht den Auftrag ab.

Im Test hinterlässt der X560dn einen sehr guten Eindruck. Das Handling des Systems ist sehr einfach und die Bedienung am Gerätepanel gut strukturiert.

Schnelles "Erwachen"

Das Multifunktionsgerät wacht sehr schnell aus dem Standby-Modus auf. Am Panel gibt es einen eigenen Wake-up-Knopf, so dass der Drucker nicht beim versehentlichen Betätigen irgendeiner Taste hochschreckt. Auch die Wartezeit auf die erste Druckseite fällt mit knappen 10 Sekunden sehr gering aus.

Das Web-GUI für das Setup der Einstellungen und Zusatzfunktionen wirkt anfangs ein bisschen verschachtelt. Mit der Zeit finden sich Administratoren und Anwender gut zurecht.

Beim X560n stecken viele schöne Features verborgen in scheinbar unwichtigen Details. So zerlegt der Drucker einen Scan-to-E-Mail-Auftrag selbstständig in mehrere kleine PDF-Dokumente und verhindert damit, dass Limits von Mailservern die Zustellung unterbinden.

Für den Scanner liefert Lexmark einen Twain-Treiber für Windows. Der lässt sich jedoch nur auf einem per USB angebundenem PC nutzen. Auf die Twain-Schnittstelle kann der Anwender getrost verzichten. Die druckereigenen Funktionen, um Scans als PDF oder Tiff auf eine LAN-Freigabe zu sichern, reichen völlig aus.

Schwächen bei Fotos

Den Fax-Teil hat Network Computing nicht näher getestet, da es im Labor Poing einfach keine Fax-G3-fähigen Analoganschlüsse mehr gibt. Es ist jedoch nicht anzunehmen, dass Lexmark bei einer so etablierten Funktion Schwächen zeigen könnte.

Das Farb-Druckwerk generiert gute und scharfe Ausdrucke, vor allem bei Business-Grafiken und Illustrationen. Für den Fotodruck eignet sich die Engine weniger. Hier erscheinen die Farben ein wenig flau. Dennoch bringt der Drucker sanfte Verläufe gut und ohne die gefürchteten Farbtreppen zu Papier.

Verwundert hat das Test-Team lediglich die Preisgestaltung des Herstellers. Der Drucker, wie getestet als Modell X560dn mit Duplexer, kostet rund 900 Euro – der komplette Tonersatz mit drei Farb- und einer Schwarzkartusche kommt auch auf etwa 900 Euro. Dennoch bleiben die Seitenkosten mit rund 2 Cent für eine Schwarz-weiß- und etwa 9 Cent für eine Farbseite in einem akzeptablen Rahmen.


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