Network Computing: Warum sollte ein Unternehmen mit einer homogen Server-Landschaft die Server virtualisieren und keine Container-Technologie einsetzen?
Hutter: »Im Gegensatz zu einer auf einem Hypervisor basierenden Virtualisierung ist die Containertechnologie doch schon wieder recht spezialisiert. Ich glaube, die meisten Unternehmen sind mit Hypervisor-Virtualisierung besser beraten. Sie haben damit einfach mehr Möglichkeiten. Aber auch hier ist es im Zweifelsfall so wie überall: Die gezielte Kombination der verschiedenen Möglichkeiten bringt das beste Ergebnis.«
König: »Der X86-Hypervisor bieten wesentlich mehr Funktionen und Unterstützung von Herstellern im Bereich Hard- und Software. Bei Containern ist der Anwender in der Regel von einem Hersteller abhängig. Auch künftige Entwicklungen wie die Clientvirtualisierung lassen sich mit den Containern nicht umsetzen. Der X86-Bereich führt bei Flexibilität, Preis und Unabhängigkeit.«
Niemer: »Container setzen homogene Betriebssysteme und Patchstände voraus. Dies gibt es aber in der Praxis kaum. Außerdem ist durch die Verwendung eines gemeinsamen Kernbetriebssystems die 100-prozentige Isolierung der Systeme gegeneinander nicht gegeben. Den meisten Systemen fehlen darüber hinaus Möglichkeiten, VMs live zu verschieben. Jedes Patchen und Neustarten des Container-Basissystems führt damit zu einer unerwünschten Downtime des Systems. Die meisten Container-Lösungen sind auch nur für spezielle Betriebssysteme verfügbar, aber etwa nicht für Windows- 2008.«