Konvergenz

Thin-Client und Unified-Communications Hand in Hand

19. Februar 2008, 6:00 Uhr |

Server-Based-Computing-Umgebungen bieten zahlreiche Vorteile bei der Einführung von Unified-Communications-Lösungen.

Telefon, E-Mail, Unified-Messaging, Instant-Messenger, Online-Collaboration und Application-Sharing – die modernen Kommunikationswege sind vielfältig. Laut Marktforschungsinstitut Sage Research kommunizieren Manager heute im Schnitt mit sechs verschiedenen Endgeräten.

Sie sorgen für ständige Erreichbarkeit, erfordern aber auch einiges an Koordinationsaufwand. Die Synchronisation zwischen den einzelnen Geräten ist nicht immer trivial, Adressbücher sind mal auf dem Handy, mal in Outlook und mal auf dem Festnetztelefon aktualisiert.

So führen schlechte Erreichbarkeit und nicht aufeinander abgestimmte Kommunikationsabläufe bei 27 Prozent der Unternehmen, die von Forrester Research diesbezüglich befragt wurden, zu Terminschwierigkeiten und einer deutlichen Verzögerung des Geschäftsablaufes.

Ein Endgeräte für alle Kommunikationsformen

Unified-Communications, oder kurz UC, heißt das Zauberwort, das den Kommunikationswirrwarr entzerren soll. Das Ziel: die einzelnen Tools zusammenzuführen, zu koordinieren und so effizient zu nutzen. Der Anwender wird im Idealszenario automatisch über das richtige Endgerät erreicht – im Büro über Festnetz, in einer Besprechung etwa über Instant-Messaging und unterwegs über das Mobiltelefon.

UC sorgt dafür, dass die Nachricht an die entsprechende Stelle geleitet wird. Doch die Umsetzung von solchen Konzepten ist in technischer, inhaltlicher und organisatorischer Hinsicht eine Herausforderung für die Unternehmen.

Zwei entscheidende Faktoren lassen sich für den langfristigen Erfolg von Unified-Communications ausmachen: die Geräteunabhängigkeit der Lösung und die intelligente und effiziente Verknüpfung aller Kommunikationskanäle auf einer homogenen Plattform. Zwei Faktoren, für die das Konzept des Server-Based-Computing, kurz SBC, eine gute Basis bietet.

Zugriff über Thin-Client-Systeme

So hat ein Anwender beim SBC immer Zugriff auf seine Applikationen und Daten, unabhängig davon, welcher Arbeitsplatz und welches Endgerät ihm zur Verfügung steht. Alle Anwendungen und Informationen werden zentral auf dem Server vorgehalten, auf sie kann von stationären Thin-Clients im gesamten Unternehmensnetz ebenso zugegriffen werden, wie von mobilen Thin-Clients oder gegebenenfalls sogar von PDAs.

Auch das Vorhandensein einer homogenen Plattform ist für das SBC nichts Neues. Der Prozess, den die IT-Infrastruktur vor allem großer und geografisch verteilt liegender Unternehmen in den vergangenen Jahren im Zuge der Einführung von SBC bereits durchlaufen hat, steht nun auch der TK-Infrastruktur bevor: die Zentralisierung. Denn heutzutage verfügen die meisten Unternehmen noch über eine heterogene, dezentrale TK-Infrastruktur. Dies gilt besonders für traditionelle analoge oder ISDN-basierte Systeme.


VoIP als erster Ansatzpunkt

Ein großes Potenzial, TK-Infrastrukturen standortübergreifend zusammenzufassen, bietet Voice-over-IP. Die Zentralisierung der Kommunikationsinfrastruktur durch VoIP ist relativ einfach durchzuführen und bietet Vorteile vor allem bei den Kosten. Teure und komplexe Systemkomponenten wie Nebenstellenanlagen müssen nicht mehr gekauft und betrieben werden, Gesprächsgebühren für unternehmensinterne Gespräche zwischen den Standorten fallen weg, wenn diese über ein IP-basiertes WAN laufen.

Je nach Unternehmensgröße und Integrationsgrad schätzen Analysten die möglichen Einsparungen auf 20 bis 40 Prozent. Aber auch im Hinblick auf die Funktionsvielfalt hat VoIP Vorzüge: Durch die interne Vernetzung und die gemeinsame Nutzung von zentralen Rufnummernverzeichnissen sind Funktionen wie Rufumleitungen, Teamschaltungen, Kurzwahl oder Konferenzschaltungen über die Standorte hinweg möglich.

Generell ist der Einsatz von IP-basierter Technologie eine grundlegende Voraussetzung für die Integration der TK-Systeme in IT-Anwendungen und visuelle Kommunikation wie Videokonferenzen. Auf IP-Netzen bauen neben VoIP-Anwendungen auch Instant-Messaging, Presence-Lösungen oder E-Mail- beziehungsweise Personal-Information-Management-Systeme (PIM) auf.

Experten wie die Forrester-Analystin Elizabeth Herrell sehen daher auch in VoIP einen der Treiber hin zu einheitlichen Kommunikationsstrategien. Gerade in Hinblick auf die sinkenden Preise für IP-Telefonie könnte sie damit Recht behalten und zahlreiche Unternehmen könnten diese Technologie als ersten Migrationsschritt in Richtung UC nutzen.


  1. Thin-Client und Unified-Communications Hand in Hand
  2. Thin-Client und Unified-Communications Hand in Hand (Fortsetzung)
  3. Fazit

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