Effizienz unter der Lupe

TÜV zertifiziert Rechenzentren

15. August 2008, 7:05 Uhr | Werner Veith
Der Tüv Rheinland hat jetzt ein eigenes Pfüfsiegel für Rechenzentren im Angebot. (Bild: IBM/TÜV)

Als erster deutscher Dienstleister bietet der TÜV Rheinland eine unabhängige Prüfung und Zertifizierung von Rechenzentren, um systematisch und kontinuierlich die Energieeffizienz zu erhöhen.

Die rund 50.000 Rechenzentren in Deutschland verbrauchen jährlich in etwa so viel Strom, wie drei mittelgroße Kohlekraftwerke produzieren. Das entspricht nach Berechnungen des Bundesumweltministeriums insgesamt einem CO2-Ausstoß von etwa 5,6 Millionen Tonnen pro Jahr. Bisherige Erfahrungen zeigen allerdings auch, dass nur rund 20 Prozent der eingesetzten Energie tatsächlich für Rechenleistung und IT-Verarbeitung verbraucht wird. Der Rest fließt dagegen in die Infrastruktur. Gerade im Bereich Kühlung wird oft noch unnötig viel Energie im wahrsten Sinne des Wortes verheizt.

Experten gehen deshalb davon aus: In energieeffizient gestalteten Rechenzentren lassen sich zwischen 20 bis 40 Prozent des Energiebedarfs - und somit auch der Betriebskosten - einsparen. Der TÜV Rheinland hat jetzt ein Zertifikat für energieeffiziente Rechenzentren eingeführt. Motivation war, einen gemeinsamen und unabhängigen Standard für die energetische Effizienz-Betrachtung von Rechenzentren zu haben.

»Es ist Zeit zum Umdenken. Ziel der Zertifizierung ist es, den Betreibern konkrete Vorschläge zur dauerhaften Verbesserung des Energieeinsatzes zu machen. Basis sind eine eingehende Analyse und umfassende Messungen«, so Rainer Wirtz, Experte des TÜV Rheinland für Informations- und Kommunikationstechnik. Viele Unternehmen würden erst jetzt erkennen, wie groß das Potenzial durch eine energieeffizientere Gestaltung der IT sei. Ursache dafür seien deutlich steigende Energiekosten.


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  2. Kooperation zwischen TÜV und IBM

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