Social-Media: Twitter

Twitter lässt »Kuschelhormone« von der Leine

2. Juli 2010, 10:37 Uhr | Bernd Reder
Wer twittert, ist angeblich glücklicher und weniger gestresst.

Ein amerikanischer Neurologe hat herausgefunden, dass beim Twittern das Hormon Oxytocin freigesetzt wird. Es löst bei der betreffenden Person eine luststeigernde Wirkung aus.

Sind Nutzer der Microblogging-Services Twitter verkappte »Lustmolche«? Darauf lässt das Ergebnis eines Tests schließen, den der amerikanische Neurologe Paul J. Zak durchführte.

Als repräsentativ lassen sich die Resultate allerdings nicht bezeichnen. Denn als Versuchsperson stand nur der Journalist Adam Penenberg zu Verfügung. Er berichtet in einem Artikel für das Wirtschaftsmagazin Fast Company über den Feldversuch.

Penenberg begann demnach im Labor von Zak damit, an seinem Notebook »wie ein Wilder zu twittern«, so der Journalist. Der Forscher nahm derweil in regelmäßigen Abständen Proben von Penenbergs Blut und analysierte den Gehalt des »Kuschelhormons« Oxytocin.

Mehr Glücks- und weniger Stresshormone

Das Ergebnis: Während der Twitter-Orgie stieg in den ersten zehn Minuten der Anteil von Oxytocin um 13,2 Prozent. Gleichzeitig verringerte sich der Gehalt der Stresshormone Kortisol und ACTH im Blut um 10,8 beziehungsweise 14,9 Prozent.

Würden sich diese Resultate auch bei anderen Testpersonen bestätigen, so Zak, würde das heißen, dass Twittern auch das Risiko von Herzgefäßerkrankungen senkt. Denn Stresshormone tragen dazu bei, dass solche Krankheiten beim Menschen zum Ausbruch kommen.

Damit nicht genug: Das Hirn von Penenberg zeigte während des Twitterns ähnliche Verhaltensmuster, als würde er mit Personen sprechen, die ihm besonders sympathisch sind. Die Schlussfolgerung von Penenberg: Firmen und Privatleute, die via Twitter beim User »good vibrations« auslösen, sind auf der Gewinnerseite, die andern werden zu »Losern«.


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