Anubis ohne Zukunft

»Typhoon« ist jetzt COS-Marke

3. Juli 2007, 10:58 Uhr | Samba Schulte

Distributor COS hat die Marke »Typhoon« von der insolventen Anubis GmbH übernommen. Geschäftsführer Michael Krings setzt nun auf einen Ausbau des Markenangebots für Reseller und Retailer. Der Firmenname Anubis wird abgewickelt.

Logistik und Back Office für Typhoon- Produkte sind nun in der COS-Zentrale in Linden gebündelt, das neu formierte Typhoon- Vertriebsteam wird in Kaiserslautern beheimatet sein. Man habe die notwendigen Herstellervereinbarungen getroffen und könne die Verfügbarkeit der Produkte gewährleisten.

COS-Chef Michael Krings kündigt im Gespräch mit Computer Reseller News einen Ausbau des Eigenmarkengeschäfts an: »Wir wollen starke Fachhandelsmarken mit guten Gewinnspannen für Partner.« Der Firmenname Anubis wird laut dem ehemaligen Geschäftsführer Dominique Bonk abgewickelt und verschwindet vermutlich. Davon nicht betroffen sind die »Myguide«-Navigationsgeräte. Für den deutschen Vertrieb steht eine GmbH am alten Anubis-Standort in Saarbrücken in den Startlöchern.

Sowohl die Bestandskunden von Typhoon als auch die Partner der COS sollen nun profitieren. »Insbesondere die von Typhoon belieferten Flächenmärkte haben nun die Gewissheit, einen zuverlässigen Partner an ihrer Seite zu haben «, sagt dazu Michael Krings. Doch nicht nur die Flächenmärkte hat Krings als wichtiges Absatzsegment für Eigenmarken ins Auge gefasst: Ziel der COS sei es, starke Marken für Fachhändler anzubieten. »Mittels eines Partnerprogramms können wir unseren Partnern helfen, ihre Margen nachhaltig zu sichern«, so Krings. Womöglich werde COS neben Typhoon (CE und Zubehör) und Topedo (PCs) sogar noch einen weiteren Channel-Brand positionieren. Im Vorfeld der Transaktion haben sich bereits Mitarbeiter aus Schlüsselpositionen des Typhoon- Bereiches bei COS beworben. Das neue acht Mann starke Team um Senior Produktmanager Albert Janzer und Sales Manager Malik Miller operiert künftig als eigenes Ressort innerhalb der COS von Kaiserslautern aus.

Die COS-Typhoon-Transaktion ist kein Betriebsübergang. Es gehen der Markenname, der Kundenstamm und die restlichen Lagerbestände zu COS. Der Firmenname Anubis wird laut dem ehemaligen Geschäftsführer Dominique Bonk abgewickelt. Die Navigationssysteme der Marke »Myguide « wurden früher auch durch die Anubis vertrieben, aber vor einiger Zeit in eine eigene Firma ausgegründet. Myguide war daher auch nicht von der Insolvenz betroffen. Derzeit zeichnet im Impressum Gill Harjinder Singh von Myguide Ltd. mit Sitz in Hongkong für die deutschen Internetseiten (www.my-guide.de) verantwortlich.

Laut Bonk ist nun mit RIRO Ventures ein neuer internationaler Investor mit Sitz in Zürich an Bord. Niederlassungen in den europäischen Ländern bleiben bestehen. Für den deutschen Vertrieb steht eine GmbH am alten Anubis- Standort in Saarbrücken in den Startlöchern. Am Telefon der insolventen Anubis melden sich die Mitarbeiter bereits mit »Myguide «. Für die neue Myguide werden 24 Myguide-Mitarbeiter und acht ehemalige Anubis-Mitarbeiter übernommen. Die neue Gesellschaft wird alle Garantieansprüche der bereits unter Myguide-Label verkauften Produkte übernehmen, um die Typhoon-Garantien muss sich die COS kümmern.

Entwarnung für Thermaltake-Reseller

Entwarnung gibt es für die mehr als 300 Thermaltake-Reseller, die von Anubis wegen der Verletzung des Markenrechts an dem Brand Typhoon Ende vergangenen Jahres abgemahnt wurden. »Die Abmahnungen sind durch die Insolvenz von Anubis aus der Welt«, erklärt Thermaltake Sales-Manager Dirk Stutz. Die COS habe nur die Markenrechte und keine weiteren rechtlichen Pflichten übernommen. Beim Distributor besteht auch gar kein Interesse an einer Fortführung des Rechtsstreits mit Thermaltake.


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