Lokale Shopping-Services

Übernahme-Poker um E-Commerce Startups

8. Dezember 2010, 12:20 Uhr | Matthias Hell
Ebay-Manager Carges: » Lokale Shopping-Services durchbrechen die Grenzen zwischen stationärem Einkaufen und Onlineshopping«

Ortsbezogene Shopping-Plattformen wie Groupon und Coupies eröffnen dem lokalen Handel neue Vertriebswege im Internet. Nicht nur bei den Kunden stoßen die lokalen Shopping-Services damit auf große Resonanz, auch Web-Companies wie Amazon und Ebay haben es auf die Newcomer abgesehen.

Die Verfügbarkeit von Produkten im lokalen Handel online abfragen, auf mobilen Geräten die nächsten Shopping-Möglichkeiten entdecken oder durch Web-Gutscheine attraktive Rabatte beim stationären Einkauf nutzen – die Vorteile von Location Based Services (LBS) für die Konsumenten liegen auf der Hand. Darüber hinaus eröffnen die neuen ortsbezogenen Internetdienste gerade kleineren stationären Handelsgeschäften einen Weg in den E-Commerce und damit Zugang zu neuen Kundenschichten. Innerhalb kurzer Zeit wurden LBS-Anbieter wie die Einkaufs-Community Groupon, der Coupon-Dienst Coupies.de oder das Prospekte-Portal KaufDa zu Stars der Startup-Szene und konnten beträchtliche Summen an Investorengeldern anziehen.

Millionen-Deals

Mit einer Reihe spektakulärer Übernahmen hat der LBS-Boom nun auch die etablierten E-Commerce Unternehmen erreicht: So stieg Etail-Primus Amazon.com mit 175 Millionen Dollar bei dem Couponing-Anbieter Living Social ein, kaufte Ebay den lokalen Preisvergleicher Milo.com für geschätzte 75 Millionen und zeigte Google zuverlässigen Quellen zufolge Interesse an einer Übernahme von Groupon. Sechs Milliarden Dollar soll der Internet-Gigant für die Shopping-Community geboten haben, doch Groupon-Chef Andrew Mason winkte ab. Er will das mittlerweile auch in Europa, Asien und Südamerika aktive Unternehmen erst einmal auf eigenen Füßen weiterentwickeln.

»Lokale Shopping-Companies wie Milo durchbrechen die Grenzen zwischen stationärem Einkaufen und Onlineshopping«, kommentiert Ebay-Vizechef Mark Carges die Übernahme des Startups. »Wir sehen großes Potenzial darin, dass Milo das Produktsortiment und die Preise lokaler Geschäfte detailgetreu und in Echtzeit für Online- bzw. Mobile Shopper verfügbar macht.« Der Service biete Mehrwerte sowohl für kleine, stationäre Händler wie auch für Ebay-Verkäufer und ermögliche es den Kunden, ihre Kaufentscheidungen besser informiert zu treffen. Ebay plane, die Milo-Informationen bald in seine E-Commerce Plattform einzubinden. »Da Ebay als Online-Marktplatz keine Konkurrenz für den stationären Handel darstellt, sehen wir darin die natürliche Fortsetzung dessen, was wir nun seit 15 Jahren machen: Händler und Kunden zusammenzubringen und ihnen die größtmögliche Produktauswahl zu bieten.«


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